Rocket Internet - Absturz mit Ansage

Online-Handel - neue Firmen wie am Fließband?

Mittwoch, 8. Oktober 2014 um 14:54

Zu den größten Beteiligungen gehören unter anderem Dafiti, Lambda, Zalora, Jabong, Lazada, Linio, Jumia, Westwing, Home24, eDarling und Zalando. Der Anteil der Samwer-Brüder (Marc, Oliver, Alexander) über den Fond Global Founders, sinkt durch den Börsengang von gut 52 Prozent auf nur noch 41 Prozent. Die schwedische Kinnevik hält 14,2 Prozent der Anteile, während United Internet mit 8,2 Prozent beteiligt ist.

Markt und Wettbewerb

Viele der von Rocket Internet betriebenen Unternehmen liegen laut Daten unabhängiger Marktforscher auf Platz eins oder zwei in ihren Marktsegmenten und Branchen.

Rocket Internet steht als Internetinkubator zunächst im direkten Wettbewerb mit anderen Start-up-Förderern. Dazu gehört zum Beispiel das Project A Ventures, welches zum Teil aus ehemaligen Rocket Internet-Mitarbeitern besteht. Project A Ventures investiert insbesondere in E-Commerce und Online-Marktplätze, sowie in Infrastruktur- und Daten- sowie Softwarespezialisten in Europa und Lateinamerika.

Daneben konkurriert Rocket Internet noch mit zahlreichen anderen Venture-Kapitalfirmen, allen voran mit den großen Venture-Kapitalarmen von Google (Google Ventures) Zahlen

Im Jahr 2012 erzielte Rocket Internet einen Umsatz von 24,3 Mio. Euro und konnte dabei dank eines Beteiligungsverkaufs an der Online-Tochter Zalando einen Gewinn von 378,1 Mio. Euro einstreichen.

Im Jahr 2013 erwirtschaftete Rocket Internet einen konsolidierten Umsatz von 174,2 Mio. Euro sowie einen Gewinn von 72,5 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2014 stand bei einem Umsatz von 42 Mio. Euro ein Verlust von 13,3 Mio. Euro zu Buche.

Ausblick

Rocket Internet wird durch die durch den Börsengang erlösten Mittel weiterhin dazu einsetzen, um Firmen wie auf dem Fließband zu gründen und im Eiltempo groß zu machen. Gleichzeitig dürfte der Internetinkubator weiterhin große Summen in bestehende Start-up-Unternehmen investieren, um diese zu marktführenden Unternehmen in lokalen Märkten aufzubauen.

Im Detail sollen 400 bis 500 Mio. Euro aus dem Börsengang in sogenannte Proven Winners investiert werden, um die Beteiligung an diesen Geschäften zu erhöhen. 250 bis 350 Mio. Euro sollen in ausgesuchte „Emerging Stars“ -also Unternehmen aus der zweiten Reihe - fließen.

Bewertung

Nachdem Rocket Internet-Aktien zu 42,50 Euro am Markt platziert wurden, stürzten die Papiere zunächst auf bis zu 31,13 Euro ab, bevor sich die Papiere wieder über der Marke von 33 Euro erholen konnten. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 5,1 Mrd. Euro - damit wird Rocket Internet in etwa so hoch bewertet wie die Deutsche Lufthansa.

Noch gibt es keine konkreten Analystenstudien und Empfehlungen zu Rocket Internet-Aktien. Durch die derzeit öffentlich verfügbaren Zahlen ist es schwierig, dass Unternehmen richtig zu bewerten. Hintergrund ist der Umstand, dass Rocket Internet keine absoluten Umsatzzahlen veröffentlicht, sondern nur exakte Daten zu seinen größeren Beteiligungen. Zu den kleineren Start-ups wurden bisher keine Finanzdaten veröffentlicht, wodurch Rocket Internet eher als Blackbox erscheint. Damit ist Rocket Internet nicht nur für Analysten, sondern auch für Privatanleger schwer einzuschätzen.

Dabei sollten Anleger eine Tatsache beachten: Bislang hat Rocket Internet und dessen Management-Team auch nach Jahren hoher Investitionen kein einziges großes Unternehmen hervorgebracht, welches nachhaltig Gewinne schreibt.

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Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Rocket Internet, Hintergrundberichte, Internet

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