RIM verliert mit dem Blackberry Geld, Marktanteile und Manager

Smartphones

Freitag, 8. Juni 2012 um 14:01

Neben dem Handheld-Computer BlackBerry bietet das Unternehmen aber auch PC-Steckkarten für Laptops und PDAs an. Entsprechende Softwarelösungen rund um die angebotene Hardware ergänzen das Produktportfolio der Kanadier. RIM vertreibt seine Produkte sowohl direkt an Herstellerfirmen, als auch über ein Händlernetz und Carrier wie Hutchison Telecommunications, Cingular und Motient. Zu den namhaften Vertriebspartnern zählen neben AT&T Wireless, auch T-Mobile, Vodafone und Sprint Nextel. Zu den Kunden der Kanadier zählen darüber hinaus Technologiefirmen wie AT&T, Dell, Intel, Panasonic und IBM. Das ehemalige RIM-Führungsduo bestehend aus Jim Balsillie und Mike Lazaridis hielt zuletzt noch eine Minderheitsbeteiligung an der Gesellschaft.

Zahlen

Für das vergangene Februarquartal meldet RIM einen Umsatzeinbruch auf 4,19 Mrd. US-Dollar, ein Rückgang von 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Minus von 19 Prozent gegenüber dem Vorquartal. In diesem Zusammenhang musste RIM zunächst einen Verlust von 125 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie ausweisen, nach einem Gewinn von 265 Mio. Dollar oder 51 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte RIM (Nasdaq: RIMM, WKN: 909607) einen Nettogewinn von 418 Mio. Dollar oder 0,80 Dollar je Aktie realisieren, womit der BlackBerry-Hersteller die Markterwartungen der Analysten leicht verfehlte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 0,81 Dollar je Aktie sowie mit Einnahmen von 4,51 Mrd. Dollar gerechnet.

Trotz der Einführung mehrerer neuer BlackBerry 7 Smartphone-Modelle konnte RIM im jüngsten Quartal nur 11,1 Millionen BlackBerry-Smartphones ausliefern, ein Rückgang von 21 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Ferner konnte das Unternehmen im jüngsten Quartal 500.000 PlayBook Tablets zur Auslieferung bringen.

Nachdem RIM im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow in Höhe von 1,1 Mrd. Dollar aus der operativen Geschäftstätigkeit generieren konnte, wurde das Quartal mit liquiden Mitteln von 2,1 Mrd. Dollar abgeschlossen.

Markt und Wettbewerb

Dominierte RIM in der Vergangenheit noch den US-Smartphone-Markt in den USA mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent, hat sich das Blatt in den vergangenen Jahren deutlich gewendet. Die Kanadier verlieren immer mehr an Boden gegen Apple (iPhone) und vor allem gegen Android-Geräte aus dem Hause Samsung und HTC. Zuletzt kam RIM im US-Smartphone-Markt auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent, bei Neugeräten geht der Trend allerdings in Richtung eines Marktanteils von fünf Prozent für RIM - ein dramatischer Einbruch an Marktanteilen.

Mit dem PlayBook wagt sich RIM auch im Tablet PC Markt vor. Hier konkurriert RIM nicht nur mit Apple, sondern auch mit Samsung, Hewlett-Packard (HP), HTC und Motorola.

Und das, obwohl dem Blackberry in Sachen Sicherheit so schnell niemand etwas vormacht. Doch Sicherheitsargumente scheinen nicht zu ziehen. Wie die Experten des Sicherheitsspezialisten Trend Micro ermittelten, ist das BlackBerry 7 Betriebssystem das sicherste Mobile-Betriebssystem auf dem Markt. Die Sicherheitsfirma nahm hierfür vier Mobile-Betriebssysteme unter die Lupe, darunter Android 2.3, iOS 5, Windows Phone 7.5 und BlackBerry 7. Dabei schnitt BlackBerry 7 mit einem Rating von 2,89 am besten ab, wobei die Analysten vor allem die integrierten Sicherheitsfeatures lobten.

Ausblick

RIM warnt vor einem operativen Verlust im ersten Fiskalquartal 2013 und befindet sich in Gesprächen, um Finanzberater anzuheuern, die strategische Optionen wie einen möglichen Verkauf der Gesellschaft ausloten sollen. Die Lizenzierung des BlackBerry-Betriebssystems an Dritthersteller scheint weiter eine Option für den kanadischen Anbieter zu sein, nachdem das Unternehmen sukzessive Marktanteile an Apple und Android verliert. Mit der Anheuerung von Finanzberatern steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Teilverkauf von Geschäftsteilen bzw. vollständigen Verkauf des Unternehmens kommt. In der Vergangenheit wurde unter anderem Nokia und Microsoft Interesse an RIM nachgesagt.

Derzeit sucht RIM nach einem Strohhalm, an den man sich klammern kann. Und je nachdem, welcher Strohhalm in greifbare Nähe rückt, wird sich auch der Ausblick gestalten. Verlässliche Zahlen für die nahe Zukunft von RIM stehen derzeit aber in den Sternen.

Bewertung

An der Börse verlor die RIM-Aktie innerhalb eines Jahres rund zwei Drittel ihres Wertes. Aktuell notieren die Papiere bei 8,44 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 4,43 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 liegt bei 10,47. Für 2014 wird es mit 7,53 und für 2015 mit einem Minus von 174,43 angegeben.

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