Research In Motion vor radikalem Kurswechsel - Unternehmen droht der Ausverkauf

Montag, 2. April 2012 um 14:19

Dominierte RIM in der Vergangenheit noch den US-Smartphone-Markt in den USA mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent, hat sich das Blatt in den vergangenen Jahren deutlich gewendet. Die Kanadier verlieren immer mehr an Boden gegen Apple (iPhone) und vor allem gegen Android-Geräte aus dem Hause Samsung und HTC. Zuletzt kam RIM im US-Smartphone-Markt auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent (Quelle: IDC).

Weitere Konkurrenten sind unter anderem LG Electronics, Motorola HTC, Acer und Google (Android). Android war in 2011 bereits zum weltweit größten Mobile-Betriebssystem vor iOS aufgerückt.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile Phone 7 den Durchbruch schaffen und zurück auf die Erfolgsspur. Nokia will gemeinsam mit Microsoft verloren gegangene Marktanteile im Smartphone-Markt zurückerobern. Auch Apple hat nochmal nachgelegt und mit dem iPhone 4S einen würdigen Nachfolger für das bislang sehr erfolgreiche iPhone ins Rennen geschickt.

Mit dem PlayBook wagt sich RIM auch im Tablet PC Markt vor. Hier konkurriert RIM nicht nur mit Apple, sondern auch mit Samsung, Hewlett-Packard (HP), HTC und Motorola.

Ausblick

Für das laufende Maiquartal erwarten Analysten bei RIM einen Quartalsumsatz von 3,73 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 45 US-Cent je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2013 erwarten Analysten Erlöse von 15,28 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn auf 2,02 Dollar je Aktie.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2013 erwarten Analysten dann einen Umsatzrückgang auf 14,62 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,79 Dollar je Aktie.

Bewertung

Trotz schwacher Zahlen präsentierten sich RIM-Aktien am vergangenen Freitag deutlich fester an der New Yorker Nasdaq bei 14,70 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 7,6 Mrd. US-Dollar für den BlackBerry-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben.

Die Analysten der Citigroup glauben nicht mehr an ein erfolgreiches Comeback von RIM und raten Anlegern weiter zum Verkauf der Papiere. Dabei erwarten die Analysten weitere Kursrückgänge und sehen ein Kursziel von 11,75 Dollar. Bedenklich stimmt Citi-Experte Jim Suva vor allem der Abgang von CTO und COO. Suva senkt das Handy-Absatzziel für RIM von 51,2 Millionen auf knapp 47 Millionen für das laufende Jahr. Gleichzeitig glaubt Suva, dass RIM kein Akquisitionsziel ist.

Bei Barclays Capital bewertet man RIM-Aktien weiter mit "gleichgewichten", wobei die Analysten ihr Kursziel von 12 auf 10 US-Dollar senken. Die nächsten Quartale könnten für RIM weiter schwierig bleiben, glauben die Analysten. Zudem sehen die Analysten eine schwache Nachfrage nach BlackBerry-Modellen.

Sterne Agee Analyst Shaw Wu bleibt bei seiner "neutralen" Haltung, wobei der Analyst Bedenken durch den zunehmenden Wettbewerb durch Apple hat. Die Lage dürfte weiter angespannt bleiben, bis neu BlackBerry 10 Modelle auf den Markt kommen werden, glaubt Wu, der dennoch eine weiter wachsende Gemeinde an BlackBerry-Abonnenten sieht.

Auch bei Credit Suisse heißt das Rating "neutral", wobei die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 18 auf 14,50 US-Dollar nach unten korrigieren. Credit Suisse Experte Kulbinder Garcha hält die aktuelle BlackBerry 7 Modellreihe nicht für konkurrenzfähig. Mit den geplanten BlackBerry 10 Modellen müsse RIM ebenfalls erst überzeugen. Für das Fiskaljahr 2013 erwartet Kulbinder nur noch einen Umsatz von 12,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,43 Dollar je Aktie.

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