Red Hat wandelt sich vom Open Source zum Open Cloud Anbieter

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen verdiente Red Hat 70 Mio. US-Dollar oder 36 US-Cent je Aktie, womit der Linux-Spezialist die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen konnte. Analysten hatten zuvor nur mit einem Nettogewinn von 30 US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 349 Mio. Dollar gerechnet. Laut Red Hat CEO Jim Whitehurst konnte Red Hat im vierten Fiskalquartal 2013 eine Rekordzahl von Deals im Volumenbereich von 5,0 bis 10,0 Mio. US-Dollar abschließen.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2013 meldet Red Hat einen Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 1,33 Mrd. US-Dollar. Die Subscription-Erlöse legten dabei um 19 Prozent auf 1,15 Mrd. Dollar zu. Der Nettogewinn (Non-GAAP) kletterte auf Jahressicht auf 240 Mio. US-Dollar oder 1,23 Dollar je Aktie.

Markt und Wettbewerb

Red Hat sieht sich als Herausforderer des Softwaregiganten Microsoft, der nach Meinung vieler Branchenexperten vor allem im Markt für Desktop-Systeme mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent eine monopolartige Stellung einnimmt. Den weltweiten Linux-Markt sehen die Marktforscher aus dem Hause IDC bei 35,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2013.

Gleichzeitig konkurriert das Unternehmen mit verschiedenen anderen Linux-Distributoren. Während der von Novell übernommene Linux-Distributor SuSe vor allem in Europa als marktführend in Sachen Linux-Distributionen gilt, ist der Softwareanbieter TurboLinux in Asien- und in der Pazifikregion aktiv. Der Linux-Anbieter Conectiva beschränkt sich hauptsächlich auf dem Wirtschaftsraum Lateinamerika.

Insgesamt gilt Red Hat weltweit mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent als die am meist verbreiteste Linux-Distribution. Zuletzt ist aber auch der US-Datenbankspezialist Oracle in den Markt eingestiegen und bietet eigene Support-Leistungen rund um Linux an.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2014 stellt Red Hat einen Umsatz zwischen 358 und 361 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 30 bis 31 US-Cent je Aktie in Aussicht. Auf Jahressicht erwartet Red Hat nunmehr einen Umsatz von 1,51 bis 1,54 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,31 bis 1,35 Dollar je Aktie.

Für das laufende Maiquartal erwarten Analysten einen Quartalsumsatz von 366,4 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 31 US-Cent je Aktie. Im laufenden Fiskaljahr 2014 wird mit einem Jahresumsatz von 1,55 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,34 Dollar je Aktie gerechnet.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2015 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 1,75 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,58 Dollar je Aktie.

Bewertung

Red Hat-Aktien wurden zuletzt wieder freundlich bei 48,8 US-Dollar an der New Yorker Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 9,5 Mrd. US-Dollar für den weltgrößten Linux-Distributor ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2014 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37.

Citi-Analyst Walter Pritchard senkte zuletzt sein Rating für Red Hat-Aktien von „kaufen“ auf „neutral“. Gleichzeitig reduzierte der Analyst sein Kursziel für den Wert von 8,0 auf 56 US-Dollar.

Auch bei Stifel Nicolaus senkt man das Kursziel für Red Hat-Papiere von 65 auf 62 US-Dollar. Die Analysten empfehlen Red Hat-Aktien weiterhin zum Kauf.

Auch bei MKM Partners senkt man das Kursziel für Red Hat-Papiere von 60 auf 53 US-Dollar. Die Analysten stehen dem Wert derzeit „neutral“ gegenüber. Im Hause Pacific Crest senkt man das Kursziel für Red Hat-Aktien von 60 auf 55 US-Dollar. Dabei bewerten die Analysten den Wert mit „outperform“.