Red Hat springt auf den OpenStack-Zug auf

OpenSource-Speicher und OpenStack

Mittwoch, 25. Juni 2014 um 11:59
Red Hat

(IT-Times) - Der weltgrößte Linux-Distributor Red Hat schlägt erneut zu. Nach der Übernahme des Open-Source-Speicherspezialisten Inktank für 175 Mio. US-Dollar, hat der Linux-Spezialist nunmehr den französischen OpenStack-Spezialisten eNovance für 70 Mio. Euro aufgekauft. Die beiden Zukäufe befördern Red Hat in zwei Zukunftsmärkten in eine führende Marktposition.

Red Hat setzt auf Open-Source-Speicher
Red Hat (NYSE: RHT, WKN: 923989) will Inktanks Hauptprodukt Inktank Ceph Enterprise mit seinem eigenen GlusterFS-basierten Speicherangebot kombinieren, wodurch der Linux-Spezialist zu einem der größten Anbieter von Open-Source-basierter Speichertechnik im Bereich Objekt-, Block- und Dateisystemspeicher aufsteigt.

Bei Ceph handelt es sich um eine Speicherplattform, die selbst dann noch funktioniert, wenn eine Komponente des Speichersystems ihren Dienst versagt. Zudem ist die Speicherplattform bis zu einem Exabyte-Level skalierbar und kostenfrei verfügbar. Zu den Inktank-Kunden gehören namhafte Technologiekonzerne wie Cisco, CERN und die Deutsche Telekom. Partnerschaften bestehen mit Dell und Alcatel-Lucent.

Mit OpenStack zu weiterem Wachstum
Auch die übernommene eNovance betreut weltweit mehr als 150 Kunden, darunter namhafte Konzerne wie Cisco, Alcatel-Lucent, AXA, Cloudwatt und Ericsson. Mit der Übernahme von eNovance avanciert Red Hat zu einem der größten Unterstützer der OpenStack-Bewegung.

Bei OpenStack handelt es sich um eine freie Architektur für Cloud-Computing. eNovance hilft Organisationen dabei, Web-Anwendungen in die Cloud zu bringen und zu verwalten. Red Hat arbeitet bereits seit 2013 mit eNovance zusammen, um OpenStack Implementierungen und Integrationsservices für gemeinsame Kunden zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es dabei, die Akzeptanz von Red Hat Enterprise Linux für die OpenStack Plattform zu fördern.

OpenStack-Umsätze sollen sich nahezu verdoppeln
Bislang spielt der OpenStack-Umsatz bei Red Hat keine große Rolle. Dies könnte sich jedoch schon bald ändern. Industriebeobachter sehen Systemintegratoren wie eNovance in einer guten Position, nachdem immer mehr Cloud-Service-Provider und Firmen auf OpenStack Clouds setzen.

Bei 451 Research geht man davon aus, dass die Umsätze bezüglich OpenStack in 2013 die Marke von 600 Mio. US-Dollar überschritten haben. In 2015 dürfte das Geschäft die Barriere von 1,0 Mrd. US-Dollar knacken. Davon dürfte auch Red Hat profitieren, nachdem man sich nunmehr in die erste Liga der OpenStack-Unterstützer katapultiert hat.

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 von Bob Young und Marc Ewing gegründete Red Hat stieg innerhalb kurzer Zeit zum weltweit führenden Linux-Distributor auf. Verzeichnete die Linux-Gemeinde Anfang der 90er Jahre noch 1,5 Mio. Nutzer, kletterte die geschätzte Zahl der Linux-Anwender zuletzt auf weit über 70 Millionen (Quelle: LinuxCounter) weltweit. Red Hat vermarktet eine kommerzielle Version des frei verfügbaren Betriebssystems Linux, wobei das Unternehmen insbesondere über den zur Verfügung gestellten Support und Service Einnahmen erwirtschaftet. Zum Produktsortiment gehören Red Hat Enterprise Linux, Red Hat JBoss Middleware, Red Hat Enterprise Virtualization und Red Hat Storage Server.

Neben der neuesten Version von Red Hat Linux offeriert das Unternehmen auch zahlreiche Angebote für Firmenkunden. Neben Datenbank- und Management-Software stehen vor allem Serversoftware und Embedded Anwendungen für Mobilfunktelefone und Fax-Dienste im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Subscription-Einnahmen aus dem Vertrieb des kommerziellen Betriebssystems trugen zuletzt mehr als die Hälfte der gesamten Umsatzerlöse der Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen vor allem auch durch zahlreiche Übernahmen gewachsen. Nach der Übernahme des Open-Source Pionier Cygnus im Jahre 2000, folgten im selben Jahr die Übernahme von Hells Kitchen Systems, Bluecurve, WireSpeed Communications, sowie der Zukauf von C2Net. Im Juni 2006 übernahm Red Hat den Open-Source-Softwarehersteller JBoss. Im Frühjahr 2008 wurde der Middleware-Spezialist und IT-Berater Amentra übernommen. Später verstärkte sich Red Hat durch die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten Qumranet. Nachdem Ende 2010 der Spezialist Makara übernommen wurde, kaufte Red Hat im Herbst 2011 den Speicherspezialisten Gluster. Ende 2012 kaufte Red Hat den Cloud-Management-Spezialisten ManageIQ und Polymita Technologies. Nach der Übernahme von Inktank verstärkte sich Red Hat in 2014 durch die Übernahme des OpenStack-Spezialisten eNovance.

Heute ist Red Hat mit Hauptsitz in Raleigh mit mehr als 55 Niederlassungen weltweit vertreten und arbeitet mit zahlreichen Technologiefirmen, darunter mit Dell Computer, Intel und vor allem mit IBM zusammen.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Red Hat, Hintergrundberichte, Software

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