Red Hat: JBoss sorgt für Enttäuschung

Donnerstag, 27. September 2007 um 13:03

Red Hat sieht sich als Herausforderer des Softwaregiganten Microsoft, welcher nach Meinung vieler Branchenexperten vor allem im Markt für Desktop-Systeme mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent eine monopolartige Stellung einnimmt. Insgesamt soll der Linux-Markt in den nächsten Jahren weiter zulegen und ein Marktvolumen von 35 Mrd. Dollar im Jahr 2008 erreichen.

Gleichzeitig konkurriert das Unternehmen mit verschiedenen anderen Linux-Distributoren. Während der von Novell übernommene Linux-Distributor SuSe vor allem in Europa als marktführend in Sachen Linux-Distributionen gilt, ist der Softwareanbieter TurboLinux im Wesentlichen in Asien- und in der Pazifikregion aktiv. Der Linux-Anbieter Conectiva beschränkt sich hauptsächlich auf dem Wirtschaftsraum Lateinamerika.

Insgesamt gilt Red Hat weltweit mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent als die am meist verbreiteste Linux-Distribution.

Zuletzt ist aber auch der US-Datenbankspezialist Oracle in den Markt eingestiegen und bietet eigene Support-Leistungen rund um Linux an.

Ausblick

Für das laufende dritte Fiskalquartal 2008 stellt Red Hat einen weiteren Umsatzanstieg auf 131 bis 133 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten rechnen für das laufende Septemberquartal mit einem Umsatz von 132,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008 bekräftigte Red Hat nochmals seinen Jahresausblick, wonach ein Jahresumsatz von 510 bis 520 Mio. Dollar sowie ein Nettogewinn von 67 bis 72 US-Cent je Aktie zu erwarten sei. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 516,9 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 70 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009, welches im März 2008 beginnt, wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 631,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 86 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Bewertung

Zuletzt wurden Red Hat-Anteile deutlich fester bei rund 19,9 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 3,8 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Linux-Distributor ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 29, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 auf 23 sinken würde. Insgesamt wird Red Hat mit dem 7,3fachen des zu erwartenden Umsatzes des laufenden Fiskaljahres bewertet.

Die Analysten bei JMP Securities bleiben auch nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Einschätzung „market perform“. Die Analysten verweisen auf durchwachsene Ergebnisse bei Red Hat, wobei insbesondere die JBoss-Einheit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, so die JMP-Experten. Allerdings heben die Analysten ihre Gewinnschätzungen für das nachfolgende Fiskaljahr 2009 leicht von 85 auf 86 US-Cent je Anteil an.

Die Analysten bei Robert W Baird bekräftigten hingegen nochmals ihre Einschätzung „outperform“. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 28 Dollar für den Wert, wobei die Baird-Experten auf das robuste Kerngeschäft im jüngsten Quartal verweisen. Vor allem die zunehmende Akzeptanz von REL5 hätte zum guten Abschneiden beigetragen, so die Analysten.

Im Hause RBC Capital Markets bewertet man die Papiere mit einer ersten Einschätzung mit „sector perform“, wobei die Analysten ein Kursziel von 22 Dollar für den Wert sehen. Zwar generiere das Red Hat-Geschäftsmodell robustes Umsatz-, Gewinn- und Cashflow-Wachstum, allerdings müsse Red Hat stärker die Initiative ergreifen, um sich gegen andere Open-Source-Softwareanbieter durchzusetzen, meinen die RBC-Experten.

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