Red Hat bleibt auf der Überholspur - Übernahme von Novell?

Der operative Cashflow summierte sich im jüngsten Quartal auf 64,3 Mio. Dollar, nach 62,0 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Insgesamt konnte Red Hat das Quartal mit Barreserven von 1,05 Mrd. Dollar beenden.

Red Hat sieht sich als Herausforderer des Softwaregiganten Microsoft, der nach Meinung vieler Branchenexperten vor allem im Markt für Desktop-Systeme mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent eine monopolartige Stellung einnimmt. Insgesamt soll der Linux-Markt (Software, Server, Services) in den nächsten Jahren weiter zulegen und ein Marktvolumen von 40 Mrd. Dollar im Jahr 2010 erreichen, so die Marktforscher des Hauses IDC.

Gleichzeitig konkurriert das Unternehmen mit verschiedenen anderen Linux-Distributoren. Während der von Novell übernommene Linux-Distributor SuSe vor allem in Europa als marktführend in Sachen Linux-Distributionen gilt, ist der Softwareanbieter TurboLinux in Asien- und in der Pazifikregion aktiv. Der Linux-Anbieter Conectiva beschränkt sich hauptsächlich auf dem Wirtschaftsraum Lateinamerika.

Insgesamt gilt Red Hat weltweit mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent als die am meist verbreiteste Linux-Distribution.

Zuletzt ist aber auch der US-Datenbankspezialist Oracle in den Markt eingestiegen und bietet eigene Support-Leistungen rund um Linux an.

Für das laufende dritte Fiskalquartal 2011 erwartet Red Hat nunmehr Umsatzerlöse zwischen 226 und 228 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 19 bis 20 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht wird mit einem Umsatz von 855 bis 877 Mio. Dollar und mit einem Nettogewinn von 76 bis 77 US-Cent je Aktie gerechnet.

Für das laufende Novemberquartal kalkulierten Analysten bislang mit einem Quartalsumsatz von rund 215 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2011 wird mit einem Jahresumsatz von 854,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 74 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2012 sollen die Umsatzerlöse dann auf 957,9 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 87 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Red Hat-Aktien präsentierten infolge der jüngsten Quartalszahlen deutlich fester bei 40,07 US-Dollar - ein neues Jahreshoch. Damit ergibt sich für den weltweit führenden Linux-Distributor ein Börsenwert von rund 7,5 Mrd. US-Dollar. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 wird Red Hat mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 54 bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Oppenheimer bewerten den Wert weiterhin mit „outperform“ und erhöhen das Kursziel für das Papier von 40 auf 45 US-Dollar. Auch im Hause Jefferies ist man weiter zuversichtlich. Die Analysten glauben weiter an steigende Kurse empfehlen den Wert mit einem Kursziel von 45 US-Dollar weiter zum Kauf.

Eine andere Meinung vertreten hingegen die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray. Die Analysten stuften Red Hat-Aktien zuletzt von „übergewichten“ auf „neutral“ nach unten. Die Analysten verweisen auf einen Kursanstieg von 394 Prozent in den vergangenen 12 Monaten, während der Vergleichsindex S&P 500 nur um 49 Prozent zulegte. Bei Piper Jaffray sieht man den Wert nunmehr als fair bewertet an. Insgesamt sei Red Hat weiter gut für ein weiteres positioniert. Dennoch dürfte der Wachstumszyklus im zweiten Halbjahr 2010 seinen Höhepunkt erreichen, glauben die Analysten.