Rechtsstreitigkeiten bremsen Qualcomm aus

Montag, 12. November 2007 um 12:48

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in 2007 die Marke von 410 Netzwerke weltweit - ein Zuwachs von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig löste Qualcomm die amerikanische Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Auslieferer ab (Quelle: iSuppli).

Qualcomm konkurriert daneben mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter Motorola. Motorola entwickelt ebenso wie Qualcomm Mobilfunkchips und ist daneben auch im Softwarebereich engagiert.

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls in zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen. Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Freescale Semiconductor, NEC und Matsushita.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2008 stellt Qualcomm einen Nettogewinn zwischen 50 und 52 US-Cent je Aktie in Aussicht. Insgesamt sollen zwischen 74 und 78 Mio. Chipsätze zur Auslieferung gebracht werden. Analysten rechnen diesbezüglich mit Einnahmen von 2,38 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht will der CDMA-Spezialist einen Nettogewinn zwischen 2,03 und 2,09 Dollar je Aktie einfahren. Zusätzlich erwartet Qualcomm in 2008 weiter steigende Rechtskosten in Höhe von über 200 Mio. Dollar bzw. vier US-Cent je Aktie, die den Gewinn belasten werden. Analysten kalkulieren an dieser Stelle mit Einnahmen von 9,84 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,18 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 sollen die Erlöse dann auf knapp 11,0 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,46 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Qualcomm-Anteile deutlich leichter bei 38,10 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 64 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Mobilfunkchip- und CDMA-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird Qualcomm mit dem 6,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Schon im Vorfeld der jüngsten Zahlen äußerten sich die Analysten des Hauses UBS weiter positiv über Qualcomm-Aktien. Die Analysten bekräftigten erst Anfang Oktober nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert, wobei die UBS-Experten ein Kursziel von 54 Dollar für die Papiere sehen. UBS-Analyst Maynard Um bekräftigte auch nach den vorgelegten Zahlen nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert. Der gegebene Ausblick könnte sich einmal mehr als zu konservativ herausstellen, meint der Analyst.

Auch im Hause Jefferies & Co heißt die Empfehlung trotz des enttäuschenden Ausblicks weiterhin „kaufen“. Die Analysten nehmen allerdings das Kursziel für den Wert von 50 auf 54 Dollar zurück.

Im Hause American Technology Research (ATR) zeigt man sich überrascht über den eher schwachen Ausblick. ATR-Analyst Mark McKechnie glaubt, dass sich Qualcomm ernsthafter wettbewerbsrechtlicher Probleme gegenübersieht, die den Aktienkurs in den nächsten zwei bis vier Quartalen belasten könnten.

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