Rebellen scheitern bei Infineon: Wucherer erhält Aufsichtsratsposten

Freitag, 12. Februar 2010 um 10:46

Auf der gestrigen Hauptversammlung wirkte es kurzzeitig so, als könnte sich Berchtold gegenüber Wucherer einen kleinen Vorteil sichern. Es wurde beschlossen, dass die Aktionärsversammlung getrennt über die Aufsichtsratskandidatur von Berchtold entscheiden werde. Mit Wucherer setzte sich nun auch ein Favorit des scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Max Dietrich Kley durch. Dieser hatte Wucherer in der Vergangenheit als Kandidaten positioniert und auch gegen Willi Berchtold verteidigt. Besonders einige Großaktionäre hatten sich für Berchtold und damit auch für einen personellen Neubeginn bei Infineon ausgesprochen, da Wucherer bisher bereits dem Aufsichtsrat des Chipherstellers angehört hatte.

Trotz der Wiederwahl in den Aufsichtsrat kann sich Wucherer indessen nicht auf eine solch breite Zustimmung wie die anderen gestern ernannten Mitglieder berufen. Diese konnten im Schnitt 99 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, Wucherer indessen „nur“ 72,5 Prozent. Vertreter der sogenannten „Rebellen“ unter den Aktionären führen die überraschend deutliche Niederlage des eigenen Kandidaten Berchtold dabei auch auf Abstimmungsmodalitäten zurück. Gegenüber der <img alt="undefined" src="fileadmin/img/icons/external_link_new_window.gif"></img>Financial Times Deutschland sprach Hans-Martin Buhlmann, Vorstand der Vereinigung Institutioneller Privatanleger (VIP), von einer „Vergewaltigung des Willens der Aktionäre“. Viele institutionelle Anleger aus dem Ausland geben ihre Stimmen vorab über Plattformen ab, ein Anbieter ist etwa Riskmetrics aus den USA. Sollte allerdings, wie im Fall von Infineon, die Tagesordnung der Hauptversammlung überraschend geändert werden, sei es fraglich, ob die Stimmen ebenfalls angepasst würden. Dies soll, so der Verdacht einiger Anleger, auch im Fall Berchtold passiert sein. Hatten ausländische Aktionäre vorher keine Abstimmungsanweisung über die Plattform eingegeben, werde dies automatisch als ein „Nein“ gewertet. Eine Tatsache, so verschiedene Fonds, die Berchtold zum Nachteil gereicht hätte. Der britische Fonds Hermes kündigte eine Analyse und Untersuchung der Vorgänge an. (kat/rem)

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