RealNetworks - neue Wettbewerber erwartet

Donnerstag, 16. Februar 2006 um 11:47

Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 85 Mio. Dollar und mit einem Nettogewinn von 1,44 Dollar je Aktie kalkuliert.

Das Musikgeschäft zog im jüngsten Quartal um 29 Prozent auf 26,1 Mio. US-Dollar an, ein Zuwachs von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr Die Umsätze aus dem Spielebereich kletterten um 52 Prozent auf 15,7 Mio. Dollar, während die Erlöse im Video- und Softwaresegment um zehn Prozent auf 22,6 Mio. Dollar zurückfielen. Die Bruttogewinnmargen kletterten im jüngsten Quartal auf 71 Prozent vom Umsatz, nach 67 Prozent im Jahr vorher. Insgesamt verzeichnete RealNetworks` Musikdienst Rhapsody am Jahresende 1,4 Mio. Kunden, ein Zuwachs von 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr ergibt sich ein Jahresumsatz von 325,3 Mio. Dollar, ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 312,3 Mio. Dollar oder 1,70 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 23 Mio. Dollar oder 14 US-Cent je Aktie in 2004. Wie RealNetworks weiter mitteilt, wird sich Chief Financial Officer Roy Goodman von seinen Aufgaben zurückziehen. Als Nachfolger bestimmte das Unternehmen den Finanz-Manager Michael Eggers.

Markt und Wettbewerb

RealNetworks galt vor Jahren noch als konkurrenzloser Marktführer in Sachen Streaming-Mediasoftware. Inzwischen konnte der weltweit führende Softwarehersteller Microsoft mit seinem Windows Media Player deutlich aufholen und den RealPlayer in den Hintergrund drängen. Auch der Computerhersteller Apple bietet mit seiner Quicktime-Software eine Alternative zu Reals Abspielsoftware an. Daneben ist auch der führende Internet Service Provider America Online mit Winamp mit einer eigenen MP3-Abspielsoftware vertreten.

Ferner konkurriert RealNetworks mit seinem Online-Musikdienst Rhapsody nicht nur gegen Online-Tauschbörsen, sondern auch gegen die von Sony Music und Universal Music ins Leben gerufene Pressplay.

Als Hauptkonkurrenten in diesem Bereich gelten allerdings Apples erfolgreicher Download-Service iTunes, sowie Napsters Musik-Abodienst Napster To Go. Auch das Internet-Portal Yahoo hat mit dem neuen Service „Yahoo! Music Unlimited“ einen besonders preisaggressiven Service ins Leben gerufen, wobei auch Microsoft mit MTV in 2006 mit einem eigenen Dienst auf den Markt kommen will. Auch Amazon.com und Google werden inzwischen entsprechende Ambitionen nachgesagt.

Ausblick

Im Hinblick auf das laufende erste Quartal stellt RealNetworks einen Umsatz zwischen 82 und 86 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von elf bis 13 US-Cent je Aktie in Aussicht, womit das Unternehmen deutlich hinter den Schätzungen des Marktes zurückbleibt. Analysten hatten in diesem Zusammenhang mit Einnahmen von 90,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie kalkuliert. Für das laufende Gesamtjahr 2006 stellt RealNetworks einen Jahresumsatz von 365 Mio. Dollar und einen Nettogewinn von 75 bis 80 US-Cent je Aktie in Aussicht.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen wurden RealNetworks-Anteile leichter bei acht US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 1,34 Mrd. Dollar für den Multimedia-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird RealNetworks mit dem 3,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Gesamtjahr gehandelt.

Zwar konnte RealNetworks seine Musik-Abonnentenzahlen gegenüber dem Vorjahr verdoppeln, doch gegenüber dem Vorquartal bleibt gerade mal ein Plus von 100.000 neuen Kunden. Die Analysten aus dem Hause American Technology Research nehmen den jüngsten Geschäftsbericht zum Anlass, um die die Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurückzustufen.

Optimistischer ist man dagegen im Hause Piper Jaffray. PJ-Analyst David Kessler bekräftigte nochmals seine „outperform“ Einschätzung für RealNetworks-Papiere, nimmt aber gleichzeitig sein Kursziel von 10 auf 9,50 Dollar leicht zurück. Kessler geht davon aus, dass RealNetworks sein gefülltes Bankkonto weiter für Firmenzukäufe verwenden wird. Aufgrund der weiteren Microsoft-Zahlungen sieht der Analyst RealNetworks` Barreserven auf 1,05 Mrd. US-Dollar im ersten Quartal 2007 wachsen. Damit würde RealNetworks etwa 5,70 Dollar je Aktie in bar auf der hohen Kante haben.

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