RealNetworks kämpft um seine Zukunft

Donnerstag, 18. Dezember 2008 um 12:47

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich allerdings noch ein Nettogewinn von fünf US-Cent je Aktie, womit RealNetworks die Analystenschätzungen um drei Cent je Aktie übertreffen konnte.

Insgesamt gelang es RealNetworks im jüngsten Quartal einen kleinen positiven Cashflow zu erwirtschaften, so dass sich die Barreserven zum Quartalsende auf 406 Mio. Dollar summierten. Zudem löste RealNetworks Wandelanleihen im Volumen von 100 Mio. Dollar ab.

Markt und Wettbewerb

RealNetworks galt in den 90er Jahren noch als konkurrenzloser Marktführer in Sachen Streaming-Mediasoftware. Inzwischen konnte der weltweit führende Softwarehersteller Microsoft mit seinem Windows Media Player deutlich aufholen und den RealPlayer in den Hintergrund drängen. Auch der Computerhersteller Apple bietet mit seiner Quicktime-Software eine Alternative zur RealPlayer-Software an. Daneben ist auch der führende Internet Service Provider America Online mit Winamp mit einer eigenen MP3-Abspielsoftware vertreten.

Ferner konkurriert RealNetworks mit seinem Online-Musikdienst Rhapsody nicht nur gegen Online-Tauschbörsen, sondern auch gegen andere Online-Musikdienste. Als Hauptkonkurrenten in diesem Bereich gilt allerdings Apples erfolgreicher Download-Service iTunes, sowie die von Best Buy übernommene Napster. Auch das Internet-Portal Yahoo hat mit dem neuen Service „Yahoo! Music Unlimited“ einen besonders preisaggressiven Service ins Leben gerufen, andere Online-Spezialisten wie MySpace.com in das Marktsegment drängen. Auch Amazon.com ist inzwischen mit Amazon MP3 in diesem Marktbereich präsent.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal rechnet RealNetworks weiter mit roten Zahlen und geht von einem Verlust von ein bis vier US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 150 bis 157 Mio. Dollar aus. Der schwächere US-Dollar dürfte die Umsätze um acht Mio. Dollar belasten, heißt es. Analysten rechnen für das laufende vierte Quartal mit Einnahmen von 153,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von zwei US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht erwartet RealNetworks nunmehr einen Verlust zwischen drei und sechs US-Cent je Aktie sowie Einnahmen von 602 bis 609 Mio. Dollar. Analysten kalkulieren für das Jahr 2008 mit Einnahmen von 606 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von fünf US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse bei RealNetworks dann auf 626,6 Mio. Dollar steigen, allerdings erwarten Analysten dann einen Nettoverlust von elf US-Cent je Anteil.

Bewertung

RealNetworks-Anteile präsentierten sich zuletzt nachgebend bei 3,67 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 500 Mio. Dollar für den US-Software- und Spezialisten ergibt. RealNetworks befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation. Zwar stiegen die Umsätze zuletzt weiter an, allerdings schrieb das Unternehmen zuletzt rote Zahlen. Mit einem Kostensparprogramm und neuen Produkten will RealNetworks die Wende schaffen.

Die Analysten aus dem Hause Maxim Group bekräftigten Ende Oktober nochmals ihre Kaufempfehlung für RealNetworks-Anteile. Allerdings senkten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 12,0 auf 9,0 US-Dollar.

Wenig optimistisch äußerten sich zuletzt die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray, die Anlegern bereits Anfang Oktober empfahlen, RealNetworks-Anteile zu „verkaufen“. Die Analysten revidierten dabei ihr Kursziel für das Papier von 7,0 auf 4,0 Dollar nach unten.

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