Qualcomm vor neuerlichem Wachstumsschub?

Dienstag, 14. Februar 2006 um 11:56

Das erste Fiskalquartal konnte Qualcomm eigenen Angaben zufolge mit Barreserven von 9,4 Mrd. Dollar beenden, nach einem Cash-Bestand von 8,7 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Gleichzeitig beschloss Qualcomm eine Dividende in Höhe von neun US-Cent je Aktie, die am 24. März an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll.

Markt und Wettbewerb

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Dabei konkurriert das Unternehmen unter anderem mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter Motorola. Motorola entwickelt ebenso wie Qualcomm Mobilfunkchips und ist daneben auch im Softwarebereich engagiert.

Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen. Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von 70 bis 80 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Freescale Semiconductor, NEC und Matsushita.

Ausblick

Für das laufende zweite Fiskalquartal stellt Qualcomm einen Nettogewinn von 35 bis 37 US-Cent je Aktie sowie Einnahmen von 1,63 bis 1,73 Mrd. Dollar in Aussicht. Dabei will Qualcomm 44 bis 46 Mio. high-end und MSM-Chipsätze ausliefern, nach 37 Mio. ausgelieferten Chips im Jahr vorher.

Für das laufende Fiskaljahr 2006 visiert Qualcomm einen Umsatz von 6,7 bis 7,1 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,19 bis 1,23 Dollar je Aktie an. Die durchschnittlichen Verkaufspreise pro Chip sollen sich bei rund 209 Dollar bewegen - zwei Dollar mehr als im Vorjahr.

Analysten rechnen für das laufende Fiskaljahr 2006 mit Einnahmen von knapp sieben Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,49 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 8,16 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,74 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Qualcomm-Anteile nachgebend bei knapp 46 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 76 Mrd. Dollar für den führenden CDMA-Chipentwickler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2007 auf 26 sinken würde. Gleichzeitig wird Qualcomm mit dem nahezu elffachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr gehandelt.

 

 

Die Mehrheit der Analysten geht nach den jüngsten Zahlen weiter von einem steigenden Qualcomm-Aktienkurs aus. Einzig die Analysten des Hauses RBC Capital Markets erwarten einen deutlichen Kursrückgang. Die Analysten bewerten Qualcomm-Papiere nach den jüngsten Zahlen mit „sector perform“, wobei die RBC-Experten einen Kursrückgang auf bis zu 36 Dollar erwarten.

Bei der Deutschen Bank Securities ist man hingegen optimistisch. Die Investmentexperten der Deutschen Bank empfehlen Qualcomm-Aktien mit einem Kursziel von 55 Dollar weiterhin zum Kauf.

„Übergewichten“ heißt es hingegen aus dem Hause Prudential Financial. Analyst Inder Singh hebt sein Kursziel von 55 auf 57 Dollar an, wobei der Prudential-Experte auf die jüngsten Zahlen verweist. Demnach konnte Qualcomm den Absatz seiner WCDMA-Chipsätze um 48 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigern und weiter Markanteile gewinnen, so Singh im Rahmen einer Research-Studie. Das weiterhin robuste Wachstum dürfte auch die Gewinnentwicklung im zweiten Fiskalhalbjahr 2006 positiv beeinflussen, glaubt der Analyst.

Im Hause Banc of America hebt man ebenfalls Qualcomms Stärke im Bereich 3G-Mobilfunktechnik hervor. Neue und attraktive 3G-Handys dürften die Nachfrage nach 3G-Chips weiter anheizen, heißt es. Analyst Tim Long sieht Qualcomm-Papiere dann auch weiterhin als „Kernanlage“, mit einem Kursziel von 54 Dollar.

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