Qualcomm sucht neue Wachstumsmärkte

Zahlen

Für das vergangene dritte Fiskalquartal 2013 meldet Qualcomm einen Umsatzsprung um 35 Prozent auf 6,24 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn zog dabei um 31 Prozent auf 1,58 Mrd. US-Dollar oder 90 US-Cent je Aktie an, nach einem Profit von 1,2 Mrd. Dollar oder 69 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Mit den vorgelegten Zahlen konnte Qualcomm die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Diese hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 6,05 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 89 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im jüngsten Quartal konnte Qualcomm einen operativen Cashflow von 2,08 Mrd. Dollar erwirtschaften und damit den Cashflow um 125 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Insgesamt brachte Qualcomm im jüngsten Quartal 172 Millionen MSM-Chipsätze zur Auslieferung, ein Zuwachs von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 30,4 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in den vergangenen Jahren die Marke von 500 Netzwerken weltweit. Gleichzeitig löste Qualcomm den amerikanischen Marktführer Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Hersteller ab (Quelle: iSuppli).

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls im zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Auch die finnische Nokia vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen.

Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Infineon, Marvell Technology, Freescale Semiconductor, Mediatek, ST-Ericsson, Motorola und Matsushita.

Ausblick

Für das laufende Septemberquartal erwartet Qualcomm einen Umsatz von 5,9 bis 6,6 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 86 bis 94 US-Cent je Aktie. Analysten rechnen für das laufende Septemberquartal mit einem Quartalsumsatz von 6,35 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,08 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2013 erwartet Qualcomm einen Umsatz von 24,3 bis 25,0 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 4,48 bis 4,56 Dollar je Aktie. Analysten rechnen an dieser Stelle mit einem Jahresumsatz von 24,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 4,54 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2014 sollen die Erlöse dann auf 27,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,95 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Qualcomm-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter freundlich bei 68,02 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 117 Mrd. US-Dollar für den Mobile-Chiphersteller und CDMA-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Fiskaljahr 2014 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.

Die Analysten der Deutschen Bank heben das Kursziel für Qualcomm-Aktien von 78 auf 80 US-Dollar an, wobei Deutsche Bank Experte Brian Modoff Qualcomm-Papiere weiter zum Kauf empfiehlt. Qualcomm sei gut positioniert, um in 2014 seine führende Position weiter auszubauen, glaubt der DB-Banker. Die Analysten sind zuversichtlich, dass Qualcomm seinen Marktanteil im LTE-Markt in 2014 weiter ausbauen kann.