Qualcomm reitet auf der Erfolgswelle

Zu Beginn des Monats verkündetet Qualcomm, die Dividende um 16 Prozent anzuheben. Die Quartalsdividende steigt von 0,215 auf 0,25 US-Dollar.

Gleichzeitig rief das Unternehmen ein neues 4,0 Mrd. Dollar teures Aktienrückkaufprogramm ins Leben. Dieses ersetzt das vorhergehende Rückkaufprogramm im Volumen von 3,0 Mrd. US-Dollar, im Rahmen dessen noch 948 Mio. Dollar für den Rückkauf eigener Anteile zur Verfügung stehen. Gegen Ende des Vorjahres waren noch 1,72 Milliarden Qualcomm-Aktien ausstehend.

Im ersten Quartal 2012 setzte Qualcomm 4,68 Mrd. US-Dollar um. Das entspricht einem Zuwachs von 40 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres. Das Betriebsergebnis lag mit 1,55 Mrd. US-Dollar um 24 Prozent über dem des Jahres 2011 und das Nettoergebnis in Höhe von 1,40 Mrd. US-Dollar konnte um 20 Prozent zulegen. Der operative Cash Flow in Höhe von 1,78 Mrd. US-Dollar entspricht einer Quote von 38 Prozent der Umsätze. Insgesamt betrug der Gewinn im ersten Quartal 0,81 US-Dollar je Aktie - ein Plus von 14 Prozent.

Insgesamt brachte Qualcomm im jüngsten Quartal 156 Millionen CDMA-basierte Mobile-Chips zur Auslieferung, was einem Zuwachs von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in den vergangenen Jahren die Marke von 500 Netzwerken weltweit. Gleichzeitig löste Qualcomm den amerikanischen Marktführer Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Hersteller ab.

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls im zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Laut der Linley Group wird der Markt für Mobiltelefon-Chips bis 2015 um 40 Prozent auf 29,9 Mrd. US-Dollar wachsen. Smartphones liegen im Trend, da muss auch Intel mitziehen. Bisher konnten Intel-Prozessoren auf dem Mobilfunkmarkt keinen Anklang finden, da sie zu viel Energie verbrauchten. Eine wichtige Entwicklung war die Technologie der britischen Gesellschaft ARM, auf der unter anderem die Chips des iPads von Apple basieren. Auch Microsofts Windows 8 Betriebssystem werde Chips von ARM unterstützen. Prozessoren, die auf der ARM-Plattform basieren, sollen bis 2015 ein Drittel des Marktes für mobile Computer einnehmen. Im letzten Jahr lag der Anteil noch bei acht Prozent. Der gesamte Markt werde voraussichtlich dabei von 275 Millionen Geräten in 2010 bis 2015 auf 340 Millionen Geräte steigen. Qualcomm nutzt derzeit die Technologie von ARM. Der Wechsel zu Windows ermögliche solchen Herstellern die Erschließung der PC-Branche. Qualcomm setzt darauf, dass Kunden in Zukunft erwarten, dass Notebooks wie mobile Geräte funktionieren werden.

Im zweiten Quartal 2012 wird sich der Absatz von Googles Betriebssystem Android 4.0 stark erhöhen. HTC, Samsung Electronics und Sony Mobile Communications planen mehrere Mittelklasse- und High-End-Geräte auf Basis von Qualcomm-Prozessoren auf den Markt zu bringen. Derzeit ist das Betriebssystem Android auf rund 50 Prozent aller Smartphones weltweit installiert. Die neueste Version Android 4.0 macht davon lediglich einen Anteil von zwei bis drei Prozent aus. Dies soll sich im zweiten Viertel des Jahres ändern, da nun auch die großen chinesischen Smartphone-Produzenten Modelle mit dem neuesten Chip von Qualcomm vermarkten werden. HTC, Samsung und Sony werden mehrere Produkte mit Qualcomms Chip 7227a ausrüsten.

Für das zweite Quartal rechnet Qualcomm mit einem Umsatzanstieg zwischen 19 und 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei einem Anstieg von 19 Prozent würde mit 4,6 Mrd. US-Dollar der gleiche Umsatz generiert wie im ersten Quartal 2012. Das Ergebnis je Aktie soll zwischen sechs und 13 Prozent ansteigen.

Seit August letzten Jahres befinden sich die Qualcomm-Papiere im Aufwind. Vom damaligen Kurs in Höhe von 32,4 Euro kletterte der Kurs auf derzeit 49,96 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung in Höhe von 83,78 Mrd. Euro. Damit ergibt sich für Qualcomm ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,77. Für 2013 liegt es bei 16,01, für 2014 bei 0,78.