Qualcomm: Marktführer mit gut gefüllter Pipeline

Der US-Mobilfunk-Chiphersteller und CDMA-Spezialist Qualcomm hat im vergangenen vierten Fiskalquartal 2011 seinen Umsatz und Gewinn kräftig steigern und die Markterwartungen der Analysten übertreffen können. Qualcomm-Aktien präsentieren sich nachbörslich deutlich fester und legen um mehr als acht Prozent zu.

Für das vergangene Septemberquartal meldet Qualcomm einen Umsatzanstieg um 39 Prozent auf 4,12 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 1,06 Mrd. Dollar oder 62 US-Cent je Aktie, ein Zuwachs von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außergewöhnliche Sonderbelastungen ausgenommen konnte Qualcomm einen Nettogewinn von 80 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 3,99 Mrd. Dollar sowie mit einem Profit von 78 US-Cent je Aktie gerechnet.

Insgesamt brachte Qualcomm im jüngsten Quartal 127 Millionen CDMA-basierte Mobile-Chips zur Auslieferung, was einem Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei generierte Qualcomm einen positiven operativen Cashflow von 1,82 Mrd. Dollar, ein Plus von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2011 meldet Qualcomm einen Umsatz von 15 Mrd. Dollar, dabei erwirtschaftete der CDMA-Spezialist einen Gewinn von 4,26 Mrd. Dollar oder 2,52 Dollar je Aktie. Für das anstehende Fiskaljahr 2012 bleibt Qualcomm weiter zuversichtlich und stellt einen Umsatz zwischen 18 und 19 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,42 bis 3,62 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle lediglich mit Einnahmen von 17,3 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,46 Dollar je Aktie gerechnet.

Markt und Wettbewerb

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in den vergangenen Jahren die Marke von 500 Netzwerken weltweit. Gleichzeitig löste Qualcomm den amerikanischen Marktführer Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Hersteller ab (Quelle: iSuppli).

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls im zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen.

Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Infineon, Marvell Technology, Freescale Semiconductor, Mediatek, ST-Ericsson, Motorola und Matsushita.

Ausblick

Für das laufende vierte Fiskalquartal erwartet Qualcomm einen Quartalsumsatz von 3,86 bis 4,16 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 75 bis 80 US-Cent je Aktie. In diesem Zusammenhang will Qualcomm zwischen 120 bis 125 Millionen CDMA-basierte MSM-Chips zur Auslieferung bringen. Analysten rechnen für das abschließende Septemberquartal bei Qualcomm mit einem Umsatz von 4,01 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,78 Dollar je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2011 stellt Qualcomm einen Umsatz zwischen 14,7 und 15,0 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,15 bis 3,20 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 14,8 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,19 Dollar je Aktie. Für das nachfolgende Jahr 2012 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 17,3 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,49 Dollar je Aktie.

Bewertung

Qualcomm-Papiere präsentierten sich zuletzt weiter freundlich bei 53,49 US-Dollar, womit sich eine Marktkapitalisierung von rund 90 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Mobile-Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,07. Für 2013 wird es mit 13,53 angegeben, für 2014 liegt es bei 12,05.

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