Q-Cells kämpft für mehr positive Nachrichten

Montag, 31. Oktober 2011 um 12:13

Mit der Q-Cells International GmbH hat das Unternehmen in 2007 eine neue Tochter gegründet, die sich auf die Projektierung von Dachanlagen und Freiflächenanlagen konzentrieren soll. Im Mai 2009 trennte sich Q-Cells von seiner 17,2prozentigen Beteiligung an dem norwegischen Spezialisten Renewable Energy Corp (REC). Ende 2010 trennte sich Q-Cells von seiner Tochter Q-Cells Clean Sourcing GmbH. Im Frühjahr 2011 kündigte Q-Cells den Markteinstieg in den japanischen Markt an. Mitte 2011 stieg Q-Cells mit dem Modul Q.Peak in die Fertigung eigener Solarmodule ein.

Zahlen

Im zweiten Quartal 2011 lag der Umsatz von Q-Cells bei 316 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte dieser Wert noch 333,5 Mio. Euro betragen. Das Unternehmen wies des Weiteren einen operativen Verlust von 207,7 Mio. Euro aus. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte dieser Wert noch plus 27,1 Mio. Euro betragen. Bereinigt um die Einmaleffekte sowie Leerkosten lag dieser Wert bei minus 24,4 Mio. Euro. Der Vorstand hat erhebliche Wertberichtigungen auf das Sachanlagevermögen und die Vorräte vorgenommen.

Diese betragen auf das Sachanlagevermögen der deutschen Produktionsstandorte 139,7 Mio. Euro. Gleichzeitig hat das Unternehmen den Vorratsbestand im zweiten Quartal um 73,2 Mio. Euro wertberichtigt. Insgesamt würde der Solarmodule-Hersteller damit Einmaleffekte im zweiten Quartal von 256,5 Mio. Euro aufweisen. Nach Zinsen und Steuern liegt dann der Periodenfehlbetrag für das zweite Quartal 2011 bei 354,8 Mio. Euro. In 2010 hatte dieser Wert noch bei positiven 34,7 Mio. Euro gelegen.

Auf Halbjahressicht lag das operative Ergebnis von Q-Cells bei minus 318,3 Mio. Euro. In 2010 hatte sich das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit auf plus 17,9 Mio. Euro summiert. In den ersten sechs Monaten 2011 lag das Periodenergebnis bei minus 395,8 Mio. Euro. Das Nettoergebnis der fortzuführenden Geschäftsbereiche betrug 2010 rund plus 27,4 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Bis zum Jahr 2015 rechnen die Berater von Boston Consulting Group (BCG) mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent in der Solarindustrie. Schon im Jahr 2012 dürfte die USA Deutschland als größten Solarmarkt ablösen, so die Prognose der BCG-Experten. Im Jahr 2009 und 2010 war Deutschland noch der weltweit größte Solarmarkt.

Q-Cells galt bis zum Jahr 2007 als einer der weltweit größten Hersteller von Solarzellen. Allerdings war zuletzt die chinesische Suntech Power als auch der amerikanische Dünnschichtspezialist First Solar an Q-Cells vorbeigezogen und hat das deutsche Unternehmen als weltweit größten Zellhersteller abgelöst. Sowohl Suntech als auch der Konkurrent Sharp wollen ihre Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren signifikant erweitern. Die Ausweitung dieser Kapazitäten kann durchaus größer angelegt werden als die Marktnachfrage wächst. Das produziert zwangsläufig Überkapazitäten, denen man als Unternehmen nur durch die Preisführerschaft oder durch die Innovationsführerschaft begegnen kann. Q-Cells steht vor allem mit den Unternehmen im Wettbewerb, die aufgrund von Größenvorteilen die Preisführerschaft anstreben und anstreben können. Hier gilt Suntech als einer der Hauptrivalen, zumal das Unternehmen auch der größte Hersteller von Solarmodulen ist und in China von günstigen Produktionskosten profitieren kann. Es ist unwahrscheinlich, dass es Q-Cells hier gelingen kann, das Unternehmen zu überflügeln.

Auf den vorderen Plätzen der Weltrangliste der weltweit größten Solarzellenhersteller findet sich die amerikanische First Solar und die japanische Kyocera Solar. Während Kyocera Solar auch ganze Solarmodule anbietet, hat sich First Solar insbesondere auf Dünnschichtzellen auf Basis von Cadmium-Tellurid spezialisiert. Weitere Wettbewerber sind die japanische Mitsubishi, sowie BP Solar, Yingli Green, Trina Solar und JinkoSolar.

Ausblick

Q-Cells erwartet auch in 2012 einen weiterhin intensiven Wettbewerb in der weltweiten Photovoltaik-Industrie. Für das Gesamtjahr 2011 prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von rund einer Mrd. Euro. Der operative Verlust soll im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.

Analysten erwarten bei Q-Cells für das laufende Jahr ein Minus von 0,17 Euro je Aktie. Im Jahr 2012 soll allerdings wieder ein Plus von 0,10 Euro zu Buche stehen. Allerdings gelten diese Prognosen angesichts der wachsenden Unsicherheit im Hinblick auf den Konjunkturverlauf als sehr optimistisch.

Bewertung

Ihre besten Zeiten hatte die Q-Cells-Aktie in den Jahren 2007 und 2008. Seinerzeit steckte noch viel Phantasie im Unternehmen und im Markt und die Aktie notierte oberhalb von 50 Euro, teilweise oberhalb von 70 Euro. Diese Regionen hat der Q-Cells-Kurs allerdings längst verlassen. Nachdem man mit einem Kurs von 3,50 Euro ins Jahr gestartet war, befindet sich die Aktie nun schon seit Monaten auf Penny-Stock-Niveau uns ist damit ein regelrechtes Zocker-Papier.

Derzeit notiert die Aktie bei 0,60 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 44,67 Mio. Euro. Analysten der Deutschen Bank befürchten weitere Preisrückgänge in der Photovoltaik-Branche weltweit. Man empfiehlt, die Aktien von Q-Cells zu halten. Bei Goldman Sachs empfiehlt man, die Aktien von Q-Cells zu verkaufen. Das Unternehmen habe strukturelle Probleme und dürfe in den kommenden zwei Jahren keine schwarzen Zahlen schreiben.

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