ProSiebenSat.1 sieht sich wieder im Aufwind

Montag, 8. März 2010 um 13:24

Mit 1,47 Mrd. Euro lag der Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit über dem Vorjahreswert von 1,35 Mrd. Euro. Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit lag im Jahr 2009 bei minus 1,32 Mrd. Euro nach 1,17 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Der Free Cash-Flow der ProSiebenSat.1 Media AG gab hingegen im gleichen Zeitraum von 183,8 Mio. Euro auf 157,4 Mio. Euro nach. Die Eigenkapitalquote der Sendergruppe legte von 8,4 Prozent auf 9,1 Prozent zu. Leicht rückläufig waren hingegen die Nettofinanzverbindlichkeiten der Gesellschaft, die von 3,4 Mrd. Euro auf 3,29 Mrd. Euro zurückgingen. Der Rückgang resultiert zum Großteil aus im Vergleich zum Vorjahresstichtag höheren liquiden Mitteln, die um 104,5 Mio. Euro zulegten. Die Zahl der Mitarbeiter sank im vergangenen Jahr von 5.464 auf 4.980.

Im Weihnachtsquartal 2009 verbesserte sich der Umsatz der ProSiebenSat.1 Media AG gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,8 Prozent auf 880,9 Mio. Euro (Vorjahr 876,8 Mio. Euro). Das EBITDA legte im vierten Quartal von 251,7 Mio. Euro auf 293 Mio. Euro zu. Von 3,5 Mio. Euro auf 239,2 Mio. Euro verbesserte sich im gleichen Zeitraum das operative Ergebnis (EBIT). Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 113,4 Mio. Euro, nachdem die Sendergruppe im Vorjahresquartal noch ein Minus in Höhe von 170 Mio. Euro eingefahren hatte. Markt und Wettbewerb

ProSiebenSat.1 ist der größte Privatsender in Deutschland. Das Unternehmen steht damit im direkten Wettbewerb mit anderen Privatsendern wie RTL, aber auch mit öffentlich rechtlichen Sendern wie ARD und ZDF. Darüber hinaus konkurriert ProSiebenSat.1 auch auf den europäischen Markt mit einer Reihe von regionalen Fernseh-Sendern und Pay-TV-Sendern um Vermarktungsrechte und Werbekunden.

Im Pay-TV-Markt sieht sich ProSiebenSat.1 dem Wettbewerber und deutschen Marktführer Premiere gegenüber, der inzwischen von der News Corp unterstützt wird. Der amerikanische Mediengruppe hält inzwischen eine Minderheitsbeteiligung an Premiere.

Durch die Expansion im Internet-Bereich sieht sich das Unternehmen zunehmend auch dem Wettbewerb traditioneller Internetfirmen ausgesetzt. Als Wettbewerber gelten unter anderem Microsoft mit seinem MSN-Portal, sowie die Google-Tochter YouTube. Zudem konkurriert ProSiebenSat.1 mit einer Reihe weiterer Nachrichtenportale wie mit Nachrichten.de, n-tv.de usw.

Ausblick

Auch die positive Tendenz zum Jahresende 2009 verleitete die ProSiebenSat.1 Media AG zu keinem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2010. Das Unternehmen schätzt die aktuelle wirtschaftliche Lage trotz einiger Erholungstendenzen als nach wie vor unsicher ein und verzichtete daher auf eine konkrete Prognose. Kostendisziplin werde jedoch weiterhin Priorität im Konzern haben, heißt es aus dem Management.

Analysten rechnen bei ProSiebenSat.1 im laufenden Jahr 2010 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,07 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2011 dann auf 1,18 Euro je Anteil klettern soll.

Bewertung

ProSiebenSat.1-Aktien präsentierten sich nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Wochen und Monate zuletzt weiter freundlich bei 11,4 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,25 Mrd. Euro für Deutschlands größtem Privatsender ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11.

Die Analysten des Hauses Barclays Capital stehen ProSiebenSat.1-Aktien weiterhin optimistisch gegenüber und bewerten die Titel weiterhin mit „übergewichten“. Dabei verweisen die Barclays-Experten auf eine solide operative Entwicklung sowie auf positive Äußerungen des ProSiebenSat.1-Chefs. Die Analysten sehen daher gute Chancen für weitere Kurszuwächse und erhöhen das Kursziel für den Wert von 13 auf 13,5 Euro.

Auch bei der französischen Investmentbank Société Générale empfiehlt man ProSiebenSat.1-Aktien weiterhin zum Kauf, wobei die Analysten insbesondere auf das starke Schlussquartal und die straffe Kostenkontrolle verweisen. Die Analysten rechnen daher mit einem Plus bei den Werbeerlösen von einem Prozent im laufenden Jahr. Daneben erhöhen die Analysten auch ihre Gewinnprognose auf 1,19 Euro je Aktie für 2010. Für 2011 kalkulieren die Analysten mit einem Plus von 1,40 Euro je Aktie. Unter den führenden TV-Sendern in Europa biete ProSiebenSat.1 das beste Chance-Risiko-Profil, heißt es bei den Analysten, die ein 12-Monatskursziel von 13 Euro für das Papier sehen.

Bei Nomura Equity Research empfiehlt man ProSiebenSat.1-Aktien ebenfalls weiter zum Kauf, wobei die Analysten ihr Kursziel für das Papier von 10,5 auf 15 Euro erhöhen. Die Analysten verweisen dabei insbesondere auf die strikte Kostenkontrolle des Unternehmens, wobei insbesondere in 2010 Kosteneinsparungen von 27 Mio. Euro zu erwarten seien.

Bei der Commerzbank ist man hingegen zurückhaltender und stuft ProSiebenSat.1-Anteile von „kaufen“ auf „halten“ zurück, wobei die Analysten aber das Kursziel von 11 Euro bestätigten. Die Commerzbanker sehen nach den jüngsten Kurszuwächsen das Aufwärtspotential ausgeschöpft. Einen nachhaltigen Aufwärtstrend werde es voraussichtlich frühestens in 2011 geben. Die vorgeschlagene Dividende in Höhe von 0,02 Euro sei aber eine gute Nachricht, so die Analysten.

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