ProSiebenSat.1: Privatsender übernimmt Streaming-Plattform Joyn von Warner Bros. Discovery

Streaming-Dienste

Dienstag, 13. September 2022 um 11:03

MÜNCHEN/UNTERFÖHRING (IT-Times) - Der deutsche Free-TV Anbieter ProSiebenSat.1 Media hat heute bekannt gegeben, die Streaming-Plattform Joyn vollständig von Warner Bros. Discovery zu übernehmen.

ProsiebenSat.1 Media - Joyn

Die ProSiebenSat.1 Media S.E. (ISIN: DE000PSM7770) erwirbt die restlichen 50 Prozent der ausstehenden Anteile an der Streaming-Plattform Joyn GmbH von Warner Bros. Discovery.

Das Joint Venture wurde zusammen mit Discovery Communications Inc. im Jahr 2017 gegründet und firmiert seit 2019 unter dem Namen Joyn als kostenfreies und damit werbefinanziertes Angebot.

Joyn bietet zudem einen exklusiven Abonnement-Bereich. Die deutsche Streaming-Plattform zählt über 30 Millionen App-Downloads und rund vier Millionen Unique User im Monat.

Künftig wird Joyn als hundertprozentige Tochtergesellschaft in das Segment Entertainment der ProSiebenSat.1 Media S.E. integriert und damit in den Mittelpunkt seines digitalen Entertainment-Auftritts gestellt.

Neben Inhalten von ProSiebenSat.1 und Content-Partnern werde Joyn auch weiterhin die Inhalte von Warner Bros. Discovery im kostenfreien, werbefinanzierten Bereich erhalten, hieß es.

Nutzer des Abo-Angebots Joyn+ erhalten zudem Zugang zu discovery+, der dazu berechtigt, den Streaming-Dienst zwölf Monate lang zu nutzen. Die Kartellfreigabe der Akquisition wird ab dem 1. Oktober 2022 erwartet.

„Mit der vollständigen Übernahme der Anteile an Joyn setzen wir die digitale Transformation der ProSiebenSat.1 Gruppe fort. Nachdem Joyn vor drei Jahren als reine Streaming-Plattform gestartet ist, bauen wir Joyn nun zur ersten Anlaufstelle unseres digitalen Ökosystems um und profitieren dabei von den Synergien innerhalb der Gruppe. Unserer Strategie entsprechend erweitern wir unsere Reichweite insbesondere bei jungen Zielgruppen und schaffen neue Möglichkeiten der Monetarisierung. Die vollständige Kontrolle über Joyn gibt uns die dafür notwendige unternehmerische Flexibilität“, erklärte Rainer Beaujean, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE:

„Künftig setzen wir einen stärkeren Fokus auf die Interaktion mit und zwischen den Nutzer:innen und dem Community Management“, ergänzt  Beaujean.

Die Streaming-Plattform soll enger mit dem Influencer Business und Marken aus dem Dating & Video- sowie Commerce & Ventures-Segment verbunden werden. Zum digitalen Ökosystem der Gruppe gehört auch der Single-Sign-On-Registrierservice 7Pass mit seinen über 20 Millionen registrieren Nutzern.

„Wir haben Joyn gemeinsam mit Warner Bros. Discovery zu einem erfolgreichen und relevanten Player auf dem deutschen Streaming-Markt entwickelt und freuen uns, dass ihre Inhalte auch weiterhin auf Joyn zur Verfügung stehen.

„Mit der kompletten Übernahme machen wir Joyn ab sofort zum wichtigsten Eckpfeiler unseres digitalen Inhalte-Angebots – und haben große Wachstumspläne: Wir bauen unser Angebot um lokale, relevante Live-Inhalte weiter aus, steigern damit sukzessive unsere vermarktbare Gesamtreichweite und eröffnen uns zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeiten. Denn wir wollen Joyn zur größten, frei zugänglichen Streaming-Plattform für Premium-Videoinhalte im deutschsprachigen Raum machen“, fügte Wolfgang Link, Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1 Media S.E. und verantwortlich für die Entertainment-Sparte, hinzu.

„Neben immer mehr Previews aus unserer Sendergruppe wird Joyn sein Angebot an Live-Events und Joyn Originals mit den Stars der ganz jungen Zielgruppe und aufmerksamkeitsstarken Reality-Formaten wie ‚Love is King‘ oder der Impro-Serie ‚Intimate‘ erweitern. Dabei bleibt Joyn im Live-Streaming-Bereich eine Aggregator-Plattform und wir freuen uns auf neue Inhalte-Partnerschaften.“

Joyn wird im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 erstmals in der ProSiebenSat.1 Media S.E. vollkonsolidiert. ProsiebenSat.1 Media konnte zuletzt den Umsatz weiter einstellig steigern, allerdings fielen die Margen deutlich.

Ralf Peter Gierig, Vorstandsmitglied & Finanzvorstand rechnet zunächst mit „Belastungen auf Ebene des adjusted EBITDAs“, bestätigte aber ein adjusted net income „in etwa auf Vorjahresniveau“ im laufenden Jahr.

„Im Jahr 2023 werden die adjusted-net-income-Effekte bereits ausgeglichen und ab dem Jahr 2024 deutlich positive Beiträge zum adjusted net income der Gruppe erwirtschaftet“, so Gierig weiter.

Meldung gespeichert unter: Online-Werbung, E-Commerce, Video-Streaming, Free-TV, Mergers & Acquisitions (M&A), Film-Streaming, TV Werbung, ProSiebenSat.1 Media, Hintergrundberichte, Internet, Medien

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