ProSiebenSat.1 kauft sich Wachstum

Auf Jahressicht (2013) meldete ProSiebenSat.1 einen Umsatzanstieg um 10,6 Prozent auf 2,61 Mrd. Euro. Als Wachstumsmotor entpuppte sich erneut die Sparte Digital & Adjacent. Dieses Segment kletterte um 44,5 Prozent auf 483,7 Mio. Euro, womit der Bereich 18,6 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte.

Insgesamt konnte auf Jahressicht ein EBITDA von 757,8 Mio. Euro erzielt werden, nach 680,4 Mio. Euro im Jahr vorher. Das Betriebsergebnis (EBIT) zog auf 668,9 Mio. Euro an, nach 600,9 Mio. Euro im Jahr vorher. Dabei konnte ProSiebenSat.1 einen unverwässertes Ergebnis von 1,78 Euro je Anteil erwirtschaften.

ProSiebenSat.1 ist der größte Privatsender in Deutschland. Das Unternehmen steht damit im direkten Wettbewerb mit anderen Privatsendern wie RTL, aber auch mit öffentlich rechtlichen Sendern wie ARD und ZDF. Darüber hinaus konkurriert ProSiebenSat.1 auch auf den europäischen Markt mit einer Reihe von regionalen Fernseh-Sendern und Pay-TV-Sendern um Vermarktungsrechte und Werbekunden.

Im Pay-TV-Markt sieht sich ProSiebenSat.1 dem Wettbewerber und deutschen Marktführer Sky Deutschland gegenüber, der inzwischen von der News Corp unterstützt wird.

Durch die Expansion im Internet-Bereich sieht sich das Unternehmen zunehmend auch dem Wettbewerb traditioneller Internetfirmen ausgesetzt. Als Wettbewerber gelten unter anderem Microsoft mit seinem MSN-Portal, sowie Google mit YouTube und dem Angebot Google TV. Zudem konkurriert ProSiebenSat.1 mit seinem Videoportal Maxdome mit Angeboten wie Watchever und Lovefilm (Amazon).

Für 2014 visiert ProSiebenSat.1 weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum an. Der Umsatz soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Trotz Investitionen in Wachstumsbereiche soll das Recurring EBITDA und der bereinigte Konzernüberschuss weiter zulegen.

Für das laufende Jahr 2014 erwarten Analysten bei ProSiebenSat.1 einen Nettogewinn von 2,05 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2015 auf 2,24 Euro je Anteil klettern soll. Im nachfolgenden Jahr 2016 soll der Nettogewinn dann auf 2,47 Euro je Aktie ansteigen.

ProSiebenSat.1-Aktien präsentierten sich zuletzt wieder freundlich bei 32,85 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 7,2 Mrd. Euro für Deutschlands führenden Free-TV-Anbieter ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2014 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16.

Im Analystenlager ist man dem Unternehmen mehrheitlich positiv gestimmt. Bei Exane BNP Paribas heißt das Rating im Bezug auf ProSiebenSat.1-Aktien „outperform“. Im Hause Nomura empfiehlt man den Wert weiter zum Kauf.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs steht der Titel auf der „Conviction Buy“ Liste. Bei der Deutschen Bank empfiehlt man ProSiebenSat.1-Aktien ebenfalls weiter zum Kauf.

Negative Kommentare und Einschätzungen kommen dagegen aus den Häusern Citigroup und der Berenberg Bank. Beide Bankhäuser empfehlen ProSiebenSat.1-Aktien zum Verkauf.