Priceline.com fasst in China Fuß

Donnerstag, 10. April 2008 um 12:47

Priceline.com sieht sich nicht nur der direkten Konkurrenz anderer etablierten Online-Reiseanbietern wie Expedia und Sabre Holdings (Travelocity.com) ausgesetzt. Auch der klassische Hotelreservist Cendant verfügt nicht nur über ein umfangreiches Hotelnetz, sondern kontrolliert auch über die Avis Group einen größeren Markanteil im Mietwagengeschäft. Daneben kaufte sich Cendant durch den Erwerb von CheapTickets.com in den Eintrittskarten-Handel ein.

Gleichzeitig bieten inzwischen verschiedene Fluggesellschaften ebenfalls entsprechende Online-Services auf ihren hauseigenen Internet-Angeboten an. Diese wollen ihre freien Flugsitze zunehmend auch über eigene Internet-Plattformen an den Verbraucher bringen.

Zu den weiteren Mitbewerbern zählen daneben auch Hotels.com und Hotwire, sowie die Nummer drei der Branche Orbitz.com, wobei Orbitz.com inzwischen von Cendant übernommen wurde. Daneben konkurriert Priceline.com auch mit eBookers.com und Travelzoo sowie mit Hotel.de (Deutschland). In Asien sieht sich Priceline.com der Konkurrenz größerer Online-Reisespezialisten wie cTrip.com und eLong gegenüber.

Ausblick

Auch für das laufende Jahr 2008 bleibt Priceline.com weiter zuversichtlich. So stellt das Unternehmen auf Jahressicht einen Nettogewinn zwischen 4,8 bis 5,10 Dollar je Anteil in Aussicht. Analysten rechnen auf Jahressicht mit Einnahmen von 1,76 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 5,10 Dollar je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 2,08 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 6,41 Dollar je Aktie kalkuliert.

Im laufenden ersten Quartal 2008 erwartet Priceline.com einen Nettogewinn zwischen 50 und 60 US-Cent je Aktie. Dabei erwartet das Unternehmen, dass die Buchungen im ersten Quartal um 60 bis 65 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen. Analysten rechnen für das laufende Märzquartal mit Einnahmen von 374,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 59 US-Cent je Anteil.

Bewertung

Zuletzt wurden Priceline-Anteile uneinheitlich aber nahe dem Jahreshöchststand bei 125,7 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,8 Mrd. Dollar für den Online-Buchungs- und Reisespezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25. Gleichzeitig wird Priceline.com mit dem 2,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Ende März meldeten sich die Analysten von Canaccord Adams zu Wort und bewerten Priceline-Anteile mit einer ersten Einschätzung mit „halten“. Die Analysten erwarten eher eine Seitwärtsbewegung der Papiere und sehen ein Kursziel von 120 Dollar für den Wert. Priceline.com habe ein robustes Wachstum verzeichnet und sich im europäischen Hotel-Markt eine führende Position gesichert. Die Analysten erwarten, dass sich das Wachstum des Unternehmens im Heimatmarkt USA wieder beschleunigen wird. Hintergrund sind unter anderem niedrigere Buchungsgebühren für Flüge. Jedoch verfüge Priceline.com über kein geeignetes Werbe- bzw. Mediamodell, merkt Canaccord-Analyst Domenic LaCava an.

Die Analysten des Hauses Credit Suisse bewerten Priceline-Anteile weiterhin mit “neutral”, heben aber ihre Gewinnschätzungen für den Wert an. Auch das 12-Monatskursziel sehen die Analysten nunmehr bei 130 Dollar. Das Unternehmen habe einen aggressiven Ausblick im Bezug auf das Buchungsvolumen in 2008 in Aussicht gestellt (7,0 bis 7,3 Mrd. Dollar). Die jüngsten Zahlen seien ebenfalls über den Erwartungen ausgefallen, so die Analysten.

Daneben gibt es aber auch zunehmend pessimistische Stimmen. Die Analysten des Hauses S&P Equity Research geben weiterhin die Empfehlung „strong sell“ aus. S&P-Experte S. Kessler sieht die Papiere deutlich überbewertet, da Priceline mit dem 27-fachen der erwarteten Gewinne für das Jahr 2008 bewertet wird. Priceline sei zwar in Europa zuletzt stark gewachsen, jedoch könnte sich eine US-Rezession und ein schwächeres Wachstum in Europa negativ auswirken, so die Vermutung von Kessler. Auch der höhere Ölpreis könnte negative Folgen für Priceline haben und zu höheren Flugticketpreisen und eine Rationalisierung bei den Reiserouten führen, warnt der Analyst. Dies würde wiederum die Wachstumsmöglichkeiten für Priceline.com begrenzen, so das Fazit bei S&P Equity Research.

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