Presse: Vodafone gibt Gebot für Hutchison Essar ab
Auch der Mischkonzern Essar, der 33 Prozent an dem Unternehmen hält, ist nach Medienberichten an einem Buy-Out des Partners interessiert. Die Inder haben angeblich bereits Finanzierungsgespräche mit Banken, Fonds und anderen Telekommunikationsunternehmen wie der norwegischen Telenor, Qatar Telecom sowie Kuwait Telecom geführt. Morgan Stanley und Citibank sollen Essar bereits eine Kreditlinie von zehn Mrd. US-Dollar zugesagt haben. Doch auch bei einem eventuellen Verkauf hat Essar ein Wörtchen mitzureden. Sollte Hutchison den Anteil an die indischen Konglomerate Bharti, Tata oder Reliance Communications veräußern wollen, hätte Essar ein Veto- und Vorkaufsrecht. Bei einem Verkauf an einen ausländischen Interessenten existiert dieses Recht nicht. Ein Angebot des Private Equity-Fonds Texas Pacific Group in Kooperation mit dem malaysischen Mobilfunker Maxis Communications wurde bereits als zu niedrig abgelehnt. Außerdem soll die ägyptische Orascom Telecom in Zusammenarbeit mit Qatar Telecom interessiert sein.
Für Vodafone würde eine Übernahme Sinn machen. Das Geschäft in Europa stagniert weitestgehend und die außereuropäischen Aktivitäten haben nicht die Schlagkraft, um ein signifikantes Wachstum zu generieren. In Indien wäre dies anders. Allein im dritten Quartal gewann Hutchison Essar 2,8 Millionen neue Kunden und kommt so auf eine Gesamtzahl von über 20 Millionen, was 16 Prozent Marktanteil entspricht. Das Unternehmen ist damit der viertgrößte Anbieter auf dem Subkontinent. Die Mobilfunkpenetration in Indien liegt bei rund 15 Prozent und steigt rasant an. Noch wichtiger: Vodafone hätte die langersehnte Wachstumsstory. Bis jetzt war der Konzern nur über eine zehnprozentige Beteiligung an Marktführer Bharti Airtel in Indien vertreten, wobei ein Mehrheitsanteil unrealistisch erscheint. Ausländische Unternehmen dürfen zudem maximal 74 Prozent an indischen Gesellschaften halten. (ndi)
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