Premiere: Nach Murdoch nun auch Berlusconi als Investor?
Gleichzeitig halten sich aber auch Spekulationen, nach denen Berlusconi durch die Beteiligung auch den Wettbewerb mit Rupert Murdoch und dessen News Corp. in Europa weiter forcieren will. In Italien ist News Corp. an dem Pay-TV-Anbieter Sky Italia beteiligt. Das Unternehmen befindet sich bislang auf Wachstumskurs und wird damit auch der Mediaset-Gruppe von Berlusconi gefährlich. Murdoch hält über News Corp. momentan rund 25 Prozent an Premiere, ein Anteil, gegenüber dem sich das Investment von Berlusconi gering ausnimmt. Ob man in Italien daher die eigene Beteiligung weiter ausbauen will, ist unterdessen noch offen. Auch die Strategie von Murdoch bleibt weiterhin im Dunkeln, Gerüchte, nach denen der niedrige Kurs der Premiere Aktie genutzt werden könnte, um eine Komplettübernahme des Unternehmens in die Wege zu leiten, wurden bislang noch nicht bestätigt.
Erst gestern lauteten die Schlagzeilen für Premiere allerdings weniger positiv. Der krisen- und verlustgebeutelte Sender könnte künftig Probleme haben, sich erneut die Übertragungsrechte für einen Großteil der Bundesliga-Spiele zu sichern. Die letzten Zahlen des Senders geben mitunter auch wenig Anlass zum Optimismus: Demnach summierte sich der Gesamtumsatz im dritten Quartal 2008 auf 244,6 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahresumsatz von 247,5 Mio. Euro ein Rückgang um gut einen Prozent. Um 20,5 Prozent sind unterdessen im gleichen Zeitraum die operativen Kosten gestiegen, welche sich damit auf 271,8 Mio. Euro oder 111,1 Prozent vom Umsatz beliefen. Premiere musste nach eigenen Angaben besonders im Hardware-Bereich aufrüsten, um sich gegen Schwarzseher zu schützen. Sollten für Premiere allerdings die exklusiven Bundesliga-Rechte wegfallen, würde dies auch einen empfindlichen Einbruch beim Kundenstamm bedeuten, sowohl bei Privatnutzern als auch in der Gastronomie. (kat/erw/rem)
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