Premiere: Mit frischem Kapital zu neuer Handlungsfähigkeit

Dienstag, 14. April 2009 um 13:07

Marktbeobachter rechnen damit, dass der Pay-TV-Markt in Deutschland eine Verdoppelungschance hat. Im Kampf um Zuschauer steht Premiere mit seinem TV-Programm zunächst im direkten Wettbewerb mit allen öffentlich rechtlichen Sendern wie mit ARD und ZDF, sowie mit privaten Sendern wie ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe.

Weiterer Wettbewerber war bislang auch die Unitymedia mit seiner Pay-TV-Tochter arena. arena hatte für die laufende Bundesligasaison die Live-Übertragungsrechte für Bundesliga Ende 2005 erworben, aber inzwischen diese Rechte wieder an Premiere verkauft.

Dafür könnte ein weiterer Wettbewerber auf den Plan treten. Darüber hinaus will sich der Pay-TV-Anbieter „Stargate“ in Stellung bringen. Das Programm des neuen Senders soll über die Digital-TV-Plattform Entavio des Satellitenbetreibers SES Astra ausgestrahlt werden, heißt es.

Außerdem steht Premiere zunehmend auch im Wettbewerb mit diversen DVD-Verleihangeboten und Streaming-Serviceanbieter, die Filme direkt aus dem Internet zum Download anbieten. Auch im Bereich von Sportangeboten sehen sich Anbieter von Pay-TV-Diensten wie Premiere einem immer größeren Wettbewerb durch Internetanbieter gegenüber, welche die gleichen Dienste entweder kostenfrei oder deutlich günstiger anbieten bzw. anbieten können.

Ausblick

Auf der Grundlage der letzten getätigten Äußerungen geht man bei Premiere davon aus, dass die Kundenzahlen im ersten Halbjahr stabil bleiben werden. Ab der zweiten Jahreshälfte solle es dann wieder bergauf gehen. Der Umsatz soll im laufenden Jahr nach Aussagen von Premiere um weniger als 50 Mio. Euro zulegen. Der EBITDA-Verlust wird voraussichtlich jedoch höher als im Vorjahr ausfallen. Auch beim Cashflow erwartet Premiere eine negative Entwicklung und einen Wert von minus 250 und 275 Mio. Euro.

Im Laufe des vierten Quartals 2010 will Premiere dann erstmals auf monatlicher Basis einen Break-Even erreichen. Insgesamt rechnet Premiere aber in 2010 noch mit Verlusten. Erst in 2011 soll ein Nettogewinn und ein positives Cashflow-Ergebnis zu Buche stehen.

Analysten rechnen für 2009 im Schnitt mit stagnierenden Einnahmen in Höhe von 1,02 Mrd. Euro. Dabei wird mit einem Nettoverlust von 1,64 Euro je Aktie gerechnet. Im Jahr 2010 sollen die Erlöse dann leicht auf 1,04 Mrd. Euro klettern, wobei sich der Nettoverlust dann auf 0,84 Euro je Aktie reduzieren soll.

Bewertung

An der Börse in Frankfurt notiert die Premiere-Aktie aktuell mit 1,36 Euro. Derzeit läuft die Bezugsfrist für die neuen Aktien. Auf der Grundlage der „alten Aktien“ ergibt sich bei diesem Kurs eine Marktkapitalisierung in Höhe von 166,85 Mio. Euro. Damit wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2009 mit 1,24 angegeben. Für 2010 liegt es bei 1,94, für 2011 wird es mit 11,75 bewertet.

Analysten von Sal. Oppenheim stufen die Premiere-Aktien im Zuge der Kapitalerhöhung mit „neutral“ ein, nachdem sie zuvor noch mit „sell“ bewertet worden waren. Als Kursziel wird 1,60 Euro je Aktie angegeben. Zudem wird empfohlen, die neuen Aktien zu zeichnen, da Premiere durch die neuen Aktien besser für die Zukunft gerüstet sei und nicht mehr unter der hohen Schuldenlast leide. Zudem könne durch das Zeichnen der Papiere vermieden werden, dass die Anteile der Aktionäre nicht zu Gunsten des Hauptaktionärs News Corp. stark verwässert würden.

Analysten von UBS stufen die Premiere-Aktie weiterhin mit „buy“ ein. Das Kursziel wird bei 2,80 Euro gesehen. Dabei stützen sich die Hoffnungen der Analysten darauf, dass sich das Pay-TV in Deutschland weiter durchsetzen wird und aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Davon könnte Premiere dann maßgeblich profitieren.

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