Preiskampf zwingt Akamai in die Knie

Dienstag, 4. August 2009 um 13:11

Die Zahl der Akamai-Kunden zog im jüngsten Quartal um neun Prozent auf 2.979 Mitglieder an - ein neuer Rekordwert. Das Auslandsgeschäft zeichnete für 28 Prozent der Erlöse verantwortlich, wobei Akamai 18 Prozent der Umsätze über Händler erwirtschaftete. Insgesamt konnte Akamai einen positiven Cashflow in Höhe von 105 Mio. Dollar durch die operative Geschäftstätigkeit erzielen, wodurch sich die Barreserven zum Quartalsende auf 927 Mio. Dollar summierten. Daneben kaufte Akamai im jüngsten Quartal 713.200 eigene Aktien zum Durchschnittskurs von 21,02 Dollar je Anteil zurück.

Markt und Wettbewerb

Akamai sieht sich mit seinem Content-Delivery-Network (CDN) als weltweit führender Anbieter mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent. Das Unternehmen sieht sich dabei jedoch mehreren Mitbewerbern gegenüber. Nach der Übernahme des Rivalen Speedera gilt insbesondere der Spezialist Kontiki als Hauptkonkurrent. Anders als Akamai und Speedera setzt der Konkurrent Kontiki nicht auf ein Server-basiertes CDN, sondern auf ein Peer-to-Peer-System. Kontiki nutzt dabei angebundene PCs um Web-Seiten schneller aufzubauen. Das Startup-Unternehmen wurde in der Vergangenheit unter anderem von Netscape-Gründer Marc Andreessen und Benchmark Capital unterstützt.

Auch das Unternehmen CenterSpan Communications bietet vergleichbare Dienste an. Dabei setzt die Gesellschaft, die daneben auch die Web-Plattform Scour.com betreibt, ebenfalls auf ein Peer-to-Peer-System. Als weitere Wettbewerber gelten VitalStream, Internap, Level 3 und Limelight Networks sowie ChinaCache. Insbesondere Limelight versuchte zuletzt mit aggressiven Preisen neue Kunden zu locken.

Auch der Online-Händler Amazon.com ist seit kurzem mit einem eigenen CDN-Service am Start, um mit kostengünstigen Angeboten neue Kunden zu gewinnen.

Ausblick

Für das laufende Septemberquartal rechnen Analysten nunmehr mit einem Umsatz von rund 830 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 35 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht erwarten Analysten Einnahmen von 830 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,58 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 888,2 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 1,62 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Akamai-Papiere präsentierten sich zuletzt leichter bei rund 16,4 Dollar an der New Yorker Nasdaq, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,84 Mrd. US-Dollar für den Internet-Infrastrukturspezialsten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird Akamai mit dem 3,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Friedman Billings bewerten Akamai-Papiere weiter zurückhaltend und stufen das Papier weiterhin nur mit „market perform“ ein. Die Analysten reduzierten ihr Kursziel dabei von 19 auf 20 Dollar.

Auch im Hause Piper Jaffray steht man dem Wert eher zurückhaltend gegenüber und stuft das Papier von „übergewichten“ auf „neutral“ zurück. Ein Downgrade gab es auch aus dem Hause ThinkEquity Partners. US-Investmentbank Jonathan Rukhyver revidierte seine Kaufempfehlung für den Wert und stufte Akamai-Aktien von „buy“ auf „akkumulieren“ nach unten. Gleichzeitig sieht Rukhyver nur noch ein Kursziel von 20 Dollar für das Papier. Akamai habe in der aktuellen Wirtschaftslage Schwierigkeiten weitere Serviceangebote an seine Kunden zu verkaufen, heißt es.

Auch bei Jefferies & Co äußerte man sich nach den jüngsten Zahlen nur zurückhaltend zu dem Wert. Die Jefferies-Experten stuften Akamai-Aktien zuletzt von „kaufen“ auf „halten“ zurück und reduzierten gleichzeitig ihr Kursziel für den Wert von 25 auf 20 Dollar. Jefferies-Analystin Katherine Egbert sieht Akamai weiter unter Druck, da noch nicht absehbar sei, wann der aggressive Preiskampf zu Ende geht. Die Analystin verwies dabei auf Kostenvorteile von Telekom-Carrier gegenüber Akamai im CDN-Bereich.

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