Positive Konjunktursignale aus der Hightech-Industrie

Montag, 14. September 2009 um 11:08

Die meisten ITK-Firmen haben mit einer Erhöhung ihrer Investitionen auf die Krise reagiert. Trotz der angespannten Wirtschaftslage investieren fast zwei Drittel der Unternehmen verstärkt in ihre Produkt- und Dienstleistungspalette. Scheer: „Investitionen sind immer eine Wette auf eine positive Zukunft, und so wollen wir sie auch interpretieren. Die ITK-Branche startet mit Innovationen durch.“ Trotz der positiven Aussichten ist die Finanzierungssituation angespannt. Gut ein Drittel (35 Prozent) der Firmen geben an, dass sich ihre Finanzierungssituation wegen der Krise verschlechtert hat. Damit liegt die Hightech-Branche im Trend der gesamten deutschen Wirtschaft, wie der Vergleich mit einer ähnlichen Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeigt. „Die Banken ziehen die Daumenschrauben an“, sagte Scheer. „Die Institute verlangen mehr Sicherheiten, stellen höhere Anforderungen an die Bonität oder erhöhen die Zinsen für ihre Kredite. Eine flächendeckende Kreditklemme gibt es aktuell aber noch nicht.“ Dennoch sollten die Unternehmen alternative Möglichkeiten der Finanzierung und zur Stärkung ihres Eigenkapitals prüfen. Dazu zählen u.a. öffentliche Förderprogramme oder außerbörsliches Beteiligungskapital.

Positiv bewertet der BITKOM die Initiativen der Bundesregierung, die Kreditvergabe zu erleichtern und Kreditversicherer zu unterstützen. Der im Rahmen des Konjunkturpakets II aufgelegte Deutschlandfonds stellt ab sofort Globaldarlehen an die Wirtschaft und für Hilfen an Kreditversicherer in Höhe von 17,5 Mrd. Euro zur Verfügung. „Die Hilfen sind ein gutes Zeichen zur rechten Zeit“, sagte Scheer. „Mit den Mitteln kann der Rückzug der für unsere Branchen wichtigen Warenkreditversicherer verlangsamt werden.“ Ob damit eine drohende Kreditklemme abgewendet werden könne, bleibe aber abzuwarten. Scheer: „Wir fordern das Bankensystem auf, Hightech-Firmen besser mit Krediten zu versorgen.“

Scharfe Kritik äußerte BITKOM an der schlechten Zahlungsmoral, die auch öffentliche Auftraggeber zeigen. Die Zahl der Unternehmen, die unter einer sinkenden Zahlungsmoral leiden, hat sich innerhalb weniger Monate verdreifacht. Mehr als jedes siebte ITK-Unternehmen leidet unter verzögerten oder ausbleibenden Zahlungen öffentlicher Auftraggeber. Scheer: „Die Politik entwickelt einerseits ein Konjunkturprogramm, das Milliarden in den öffentlichen Bereich pumpt und andererseits werden die Rechnungen nicht bezahlt. Eine solche Praxis von Behörden und Verwaltungen konterkariert das Konjunkturprogramm und muss umgehend abgestellt werden.“

Zur Methodik: Das Marktforschungsinstitut ARIS hat Anfang September 2009 im Auftrag des BITKOM in einer Umfrage 301 repräsentativ ausgewählte Geschäftsführer, Vorstände und Inhaber von Unternehmen der Informations- und Kommunikationswirtschaft befragt.

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Meldung gespeichert unter: BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, IT-Services

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