Photovoltaik-Branche setzt sich ehrgeizige Ziele in Richtung Wettbewerbsfähigkeit

Donnerstag, 11. November 2010 um 17:10
BSW-Solar

Studie von Roland Berger und Prognos für den Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar): Photovoltaik trägt wesentlich zur Umstellung auf Erneuerbare Energien bei 

 
 Photovoltaik (PV) wird wettbewerbsfähig und trägt als wesentliche Säule zum Systemwandel zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien bei
• Dezentralität wird als wesentlicher Vorteil der PV zur Integration in das Gesamtsystem genutzt
• Deutsche Unternehmen halten die Technologieführerschaft und stärken den heimischen Produktionsstandort
• Zur Erschließung der großen Potenziale des Solarstroms müssen neun Ziele erreicht werden, darunter eine mehr als 50-prozentige Senkung der Systempreise bis 2020 
• Ab 2020 positiver volkswirtschaftlicher Nettobeitrag durch die PV-Branche in Deutschland
 
Berlin/München, 11. November 2010: Die deutsche Solarstrom-Branche kann mit gezielten Anstrengungen bis 2020 einen wesentlichen Beitrag zur Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien leisten. Das ist das Ergebnis der Studie „Wegweiser Solarwirtschaft“ von Roland Berger und prognos für den Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Die Studie definiert drei klare Elemente: Photovoltaik (PV) muss erstens zum Wandel des Energiesystems einen wesentlichen Beitrag leisten. Zweitens müssen die spezifischen Vorteile der PV genutzt werden. Drittens muss die Wettbewerbsfähigkeit der PV-Branche in Deutschland erhalten bleiben – und damit der Standort Deutschland gestärkt werden. Werden aus der Vision abgeleitete Ziele konsequent und systematisch entlang dieses Wegweisers verfolgt, ist Solarstrom bereits in wenigen Jahren preislich wettbewerbsfähig. Herausforderungen an die Übertragungs- und Verteilernetze durch den höheren Anteil von Erneuerbaren Energien können durch Innovationen bewältigt werden.
 
„Die nächsten Jahre sind entscheidend für die Zukunft der deutschen PV-Branche und zum Erreichen der Energiewende“, sagt BSW-Präsident Günther Cramer. Er betont: „Die Solarwirtschaft in Deutschland ist sich ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Gesamtwirtschaft bewusst. Unsere Branche stellt sich dieser Verantwortung, indem wir uns an einer ehrgeizigen Vision orientieren und die für die Realisierung zu erreichende Ziele klar formulieren.“ Prof. Dr. Torsten Henzelmann, Partner im Kompetenzzentrum Civil Economics bei Roland Berger Strategy Consultants sagt: „Wir haben in unserer Gemeinschaftsstudie die Leistungsfähigkeit der PV-Technologie eindeutig festgestellt. Nun kommt es darauf an, dass die Solarwirtschaft in Deutschland in den nächsten Jahren ihren potenziellen volkswirtschaftlichen Nutzen voll ausspielt.“
 
Kostengünstig, dezentral und wettbewerbsfähig
 
Die Vision der deutschen Photovoltaik-Branche und Grundlage der Gemeinschaftsstudie ist der Anspruch, bis 2020 eine wettbewerbsfähige, kostengünstige, sichere und saubere Stromerzeugung aus Sonnenenergie zu gewährleisten. Die Solarwirtschaft wird demnach eine wesentliche Säule des Systemwandels in Deutschland und weltweit hin zu einer sauberen und unabhängigen Stromversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien sein. Dabei leistet der Ausbau der Photovoltaik durch die Reduktion der CO2-Emissionen einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Darüber hinaus erhöht die Photovoltaik die Energiesicherheit und stärkt den Ressourcenschutz.
 
"Solarstrom vereint besondere Vorteile", sagt Henzelmann. "Dezentralität (Verbrauchernähe in der Erzeugung), leichte Installation und Wartung, unbegrenzte Verfügbarkeit, Erzeugung nahezu ohne Konkurrenz zu anderen Nutzungen und die Erzeugung zu den Zeiten des Tages mit höchstem Verbrauch (Abdeckung der Spitzenlast). Diese Vorteile sorgen bei regional verteiltem Zubau für eine bezahlbare und nachhaltige Stromerzeugung, die sich in das Gesamtenergiesystem integriert und einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leistet."
 
Die Photovoltaik-Industrie in Deutschland ist Technologieführer und will diese Position im globalen Maßstab mit wettbewerbsfähigen Kosten auch in Zukunft behaupten. Weltweit besteht eine hohe Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten „Made in Germany“, die am Industriestandort Deutschland für den Export produziert werden.
 
Neun Ziele für Ausbau, Wettbewerbsfähigkeit, Volks- und Energiewirtschaft 
 
Um die Potenziale des Solarstroms nutzen zu können, sind insgesamt neun Ziele entscheidend:
1.    Die Systempreise müssen um mehr als 50 Prozent bis 2020 gesenkt werden. So könnten bereits 2017 erste Anlagen im Haushaltssegment ohne Förderung auskommen.
2.    Bis 2020 werden 52 bis 70 Gigawatt installierte PV-Leistung erreicht – und damit mindestens das Ausbauszenario des Nationalen Aktionsplans für Erneuerbare Energien
      (NAP) der Bundesregierung realisiert.
3.    Die Umlage für Solarstrom kann auf rund 2 Cent je Kilowattstunde begrenzt werden – oder umgerechnet pro Person in einem Durchschnittshaushalt auf weniger als 2
       Euro pro Monat. Die Umlage wird zwar durch einen erwarteten Zubau von 8 bzw. 6 Gigawatt bei Solaranlagen in den Jahren 2010 bzw. 2011 getrieben, ab 2012
       ist aber ein Einschwingen auf einen Zubau von etwa 3 bis 5 Gigawatt pro Jahr zu erwarten.
4.    Mindestens 5 Prozent des Umsatzes der Branche werden in Forschung und Entwicklung investiert, damit die Technologieführerschaft auch in Zukunft besteht.
5.    Der Weltmarktanteil aus deutscher Produktion wird bei mindestens 12 Prozent gesichert – bei einer stark wachsenden globalen PV-Nachfrage und einer
       Vervielfachung des deutschen Exports.
6.    In Deutschland werden Kapazitäten zur Modulproduktion von rund 8,5 Gigawatt aufgebaut.
7.    Rund um die PV-Technologie sind in Deutschland mindestens 130.000 Menschen beschäftigt.
8.    Bis 2020 schafft die PV-Technologie durch Investitionen in weitere Produktion und Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen Ausgleich der
       volkswirtschaftlichen Gesamtbilanz und bis 2030 einen positiven Beitrag von insgesamt mindestens 25 Mrd. Euro.
9.    Photovoltaik wird zum wesentlichen Baustein für das Energiesystem der Zukunft. Die höhere Fluktuation, geringere Planbarkeit, Dezentralität und damit höhere
       Steuerungskomplexität der Solarstromerzeugung stellen hohe Anforderungen an die Netze. Diese Herausforderungen sind jedoch durch Innovationen lösbar.

Pressegrafiken zum Thema können Sie runterladen unter:

http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/content_files/netzentlastung_091110.jpg

http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/content_files/pv_posvolkswbilanz_111110.jpg

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: 

 
David Wedepohl
Pressesprecher BSW-Solar
Stralauer Platz 34
10243 Berlin
Tel.: +49 30 29 777 88-30
E-Mail: [email protected]  
www.solarwirtschaft.de                                  

Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
Fax: +49 89 9230-8599
E-Mail: [email protected]
www.rolandberger.com
 
Birte Jessen
Prognos AG
Tel.: +49 30 52 00 59-222
Fax: +49 30 52 00 59-201
E-Mail: [email protected]
www.prognos.com
 
Über den Bundesverband Solarwirtschaft
Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) ist mit rund 800 Solarunternehmen die Interessenvertretung der deutschen Solarbranche. Der Verband agiert als Informant, Berater und Vermittler im Aktionsfeld zwischen Wirtschaft, Politik und Verbrauchern. Er sorgt für Investitionssicherheit in der Wachstumsbranche Solarenergie. Alle wichtigen Unternehmen der Solarindustrie – von Rohstofflieferanten und Produktionsfirmen, über das Handwerk bis hin zu Betreibergesellschaften, Planern und Financiers – bauen auf Sachverstand und Kommunikationsvermögen des BSW-Solar.

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Meldung gespeichert unter: BSW-Solar, Solartechnik

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