Palm spielt seinen letzten Trumpf

Dienstag, 9. Juni 2009 um 12:55

Palm steht nach der Übernahme des Rivalen Handspring zwar weiter an der Spitze des schrumpfenden PDA-Marktes, doch sieht sich das Unternehmen insbesondere im Smartphone-Markt zunehmender Konkurrenz von Nokia und vor allem Research In Motion (BlackBerry) und Apple (iPhone) gegenüber.

Auch Microsoft hat mit Windows Mobile inzwischen ein konkurrenzfähiges Betriebssystem für Mobiltelefone am Markt, während Nokia weiterhin auf das bislang marktführende Betriebssystem Symbian setzt. Daneben hat Google mit Android ein Open-Source-Betriebssystem auf den Markt gebracht, dass in direkter Konkurrenz zum webOS-System von Palm steht.

Im Bereich der Unternehmenskunden und bei Smartphones steht Palm in direkter Konkurrenz zur kanadischen Research In Motion und dessen BlackBerry-Smartphones. Auch Motorola hat sich mit seinem Moto Q entsprechend im Smartphone-Markt positioniert. Die Marktforscher aus dem Hause Gartner rechnen mit einem weiteren kräftigen Wachstum im Smartphone-Markt. Bereits im Jahr 2010 sollen weltweit rund 285 Mio. Smartphones abgesetzt werden, so die Prognosen der Gartner-Marktforscher.

Ausblick

Für das vergangene Maiquartal rechnen Analysten bei Palm mit einem Umsatz von rund 80 Mo. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 64 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht wird ein Umsatz von 729 Mio. Dollar sowie ein Nettoverlust von 2,37 Dollar je Anteil erwartet.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010, welches bereits am 1. Juni begonnen hat, erwarten Analysten sinkende Verluste und einen Umsatzanstieg auf 1,35 Mrd. Dollar. Am Jahresende wird dann mit einem Minus von 0,77 Dollar je Aktie gerechnet.

Bewertung

Nach einem rasanten Kursanstieg in den vergangenen Wochen und Monaten wurden Palm-Aktien zuletzt leichter bei 12,16 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,7 Mrd. US-Dollar für den Smartphone-Spezialisten ergibt. Palm befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase, wobei das Erreichen der Gewinnzone maßgeblich vom Erfolg des neuen Smartphones Palm Pre abhängen dürfte.

Entsprechend zurückhaltend äußerten sich zuletzt Analysten über die aktuelle Situation. Morgan Keegan Analyst Tavis McCourt bezeichnete die Markteinführung zwar als „Erfolg“, jedoch zeichnen sich bereits Lieferengpässe für das Palm Pre ab. Palm habe es damit versäumt, noch mehr Smartphones zu verkaufen, meint McCourt. Der Analyst rechnet damit, dass es mindestens noch einen Monat dauern werde, bis die Nachfrage mit dem Angebot Schritt halten könne. McCourt stuft Palm-Anteile daher weiterhin mit „market perform“ ein. Nach Meinung des Analysten dürfte Palm am Eröffnungswochenende zwischen 100.000 und 150.000 Smartphones verkauft haben.

Nach Meinung von CL King & Assoc. Analyst Lawrence Harris hat Palm im Mai nur 50.000 Palm Pre verkaufen können, anstatt der von Analysten erwarteten 100.000 Einheiten. Dennoch geht Harris davon aus, dass Palm seinen Verlust im Fiskaljahr 2010 auf 70 US-Cent je Aktie reduzieren kann. Der Analyst bewertet Palm-Aktien weiterhin mit „neutral“.

Thomas Weisel Analyst Matthew Sheerina sieht insbesondere durch das Fehlen von Anwendungen für das neue Palm Pre einen großen Nachteil für den ehemaligen PDA-Pionier. Darüber hinaus dürfte sich der Wettbewerb in den kommenden Monaten im Smartphone-Markt weiter verschärfen, da eine Reihe konkurrenzfähiger Produkte auf den Markt kommen werden, glaubt der Analyst, der Palm-Aktien weiterhin mit „neutral“ bewertet. Sollte die ersten positiven Eindrücke vom Wochenende weiter Bestand haben, könnte der Palm-Aktienkurs zunächst weiter steigen, glaubt der Analyst.

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Meldung gespeichert unter: Palm, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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