Oracle will organisches Wachstum forcieren - große Übernahmen vom Tisch

Montag, 27. Juni 2011 um 13:27

Während das Softwaregeschäft im jüngsten Quartal um 17 Prozent auf 7,70 Mrd. Dollar anzog, stagnierte das Hardware-Geschäft im jüngsten Quartal bei 1,83 Mrd. US-Dollar. Inwieweit die schwächeren Zahlen im Hardware-Geschäft im Zusammenhang mit Marktanteilsverlusten bei Sun Microsystems im Server-Geschäft stehen, blieb zunächst unklar. Sun hatte im vergangenen Jahr stetig Marktanteile im Server-Markt verloren.

Markt und Wettbewerb

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle in den letzten Jahren einen Wettbewerb mit dem US-Computerkonzern IBM. Auch Microsoft ist im Datenbankgeschäft (Access) aktiv, spielt jedoch bislang nur eine untergeordnet Rolle. Oracle konnte hingegen seine marktführende Stellung zuletzt wieder ausbauen und kontrolliert nahezu die Hälfte des Datenbank-Marktes (Quelle: Gartner).

Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu CRM-Spezialisten wie UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle mit IBM.

Als Hauptkonkurrent der Amerikaner gilt jedoch der Walldorfer Softwarekonzern SAP, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung einnimmt. Durch die Übernahme von Business Objects und Sybase hat sich die Wettbewerbssituation nochmals verschärft, nachdem Oracle zuvor den BI-Spezialisten Hyperion übernommen hatte.

Durch die Übernahme von Sun Microsystems hat sich Oracle auch im Server-Markt vorgewagt. Hier steht das Unternehmen nunmehr im direkten Wettbewerb mit IBM und Hewlett-Packard.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2012 erwartet Oracle nunmehr einen Umsatzzuwachs von zehn bis 13 Prozent, womit Oracle indirekt Erlöse von 8,25 bis 8,48 Mrd. Dollar in Aussicht stellt. Der Nettogewinn soll sich zwischen 45 und 48 US-Cent je Aktie bewegen. Das neue Softwarelizenzgeschäft soll um zehn bis 20 Prozent auf 1,43 bis 1,56 Mrd. Dollar zulegen. Beim Hardware-Geschäft erwartet Oracle dagegen einen Rückgang von bis zu fünf Prozent bzw. einen Anstieg um bis zu fünf Prozent.

Für das laufende Augustquartal rechneten Analysten bislang mit Einnahmen von 8,28 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2012 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 38,9 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,39 Dollar je Aktie.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentierten sich Oracle-Aktien deutlich leichter bei 31,14 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 157 Mrd. US-Dollar für Amerikas zweitgrößtes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Pacific Crest Analyst Brendan Barnicle glaubt, dass die Marktmacht Oracles und die damit bestehende Preisdurchsetzungskraft dazu führen werden, dass Oracle seine Gewinnmargen erhöhen kann. Barnicle bekräftigt daher nochmals seine Einschätzung "outperofrm" und sieht ein Kursziel von 42 US-Dollar für den Wert.

BMO Capital Markets Experte Karl Keirstead hält zwar die Performance von Sun Microsystems im jüngsten Quartal für bedenklich, allerdings sollte dies nicht überbewertet werden, da das Sun-Geschäft lediglich zehn Prozent zum Oracle-Gesamtumsatz beisteuert. Daher bekräftigt Keirstead nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert und sieht dabei ein Kursziel von 42 US-Dollar für die Papiere.

Collins Stewart Analyst Kevin Buttigieg glaubt, dass die Sparc- und Solar-Server Erlöse schneller fallen, als erwartet, wodurch das Wachstum im Exdata-Geschäft wieder wettgemacht werde. Insgesamt bleiben weiter Fragen offen, wodurch der Analyst weiterhin nur das Rating "neutral" für Oracle-Papiere vergibt und ein Kursziel von 36 US-Dollar für den Wert sieht.

Folgen Sie uns zum Thema und/oder Oracle via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Oracle

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...