Online-Games: Heilsbringer für die Spielebranche

Freitag, 26. März 2010 um 16:03

Für MySpace.com wäre ein Erfolg im Gaming-Bereich besonders wichtig, verlor doch das Unternehmen gegenüber dem führenden Social-Networking-Portal Facebook weiter an Boden. Während MySpace.com im Januar nach Anagaben von comScore etwa 119 Millionen. Nutzer verzeichnete, überschritt Facebook zuletzt die Marke von 400 Millionen Nutzern weltweit. Auch Facebook bietet seinen Mitgliedern Spiele an - so sind Games wie FarmVille oder Mafia-Wars aus dem Hause Zynga echte Magneten, die die Fcebook-Nutzer zum Teil an dieses Portal binden.

Es entwickelt sich ein neuer Gamer-Typ

Generell gilt: Es ist nicht nur so, dass die tollste Grafik und die realistischste Spielumgebung die Massen anziehen. Vielmehr hat sich eine neue Gruppe von Gamern etabliert, die es noch vor wenigen Jahren so kaum gegeben hat. Mittlerweile interessieren sich Menschen für Spiele, die das vor Kurzem noch nicht taten. Und so werden die Zielgruppen für die Spieleindustrie zunehmend auch älter und - wie es auch die zitierte BVDW-Studie belegt – weiblich.

Damit verschieben sich aber auch die Ansprüche, die an Spiele gestellt werden. Immer mehr im Trend sind zum Beispiel die sogenannten Casual Games. Hierbei handelt es sich um Spiele, die schnell und spontan gespielt werden können, ohne dass sich der Gamer zunächst in komplexe Spielwelten eindenken und die Steuerung erlernen muss. Auch Spiele, bei denen es auf Köpfchen ankommt, bei denen man rätseln oder knobeln muss und etwas lernen kann - sogenannte Serious Games - sind mächtig im Kommen. Das geht mittlerweile sogar so weit, dass Medizinstudenten durch Computerspiele erste Erfahrungen für die berufliche Praxis sammeln können. Auch hier gilt also, was in vielen anderen IT- und Telekommunikationsbereichen gilt: Die reale und die virtuelle Welt werden immer weiter miteinander verwoben.

Kuddelmuddel bei der Altersfreigabe für Online-Games

Durch den wachsenden Erfolg von Online-Games wurden natürlich auch die Mahner des Ganzen geweckt. Und so soll es bald auch im Internet Altersfreigaben für Spiele geben, die staatlich diktiert werden - am gestrigen Donnerstag wurde das im ungelenk formulierten Jugendmedienschutzstaatsvertrag verabschiedet. Darin wird nun geregelt, dass in Zukunft die Kommission für Jugendmedienschutz die Alterseinstufungen für Spiele im Netz definieren soll.  In der Branche wird befürchtet, dass sie dieses mit harter Hand und ebenso harten Urteilen tun wird. Viele beklagen, dass es eigentlich schon eine Instanz gibt, die sich darum kümmert, dass Spiele richtig einsortiert werden. Bislang wird das durch Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gehandhabt. Dieses in sich funktionierende System wird nun also degradiert, wenn nicht sogar ausgehebelt. Bislang kümmert sich die USK zwar „nur“ um Spiele auf Datenträgern. Aber es wäre sicherlich möglich, die Kompetenz auch auf den Bereich der Online- und Browsergames auszuweiten. Stattdessen wird nun eine Behörde, die damit wenig am Hut hat, beauftragt. Den Sinn darf man durchaus hinterfragen. Beim ersten Blick scheint die neue Regelung dennoch ausgesprochen liberal: Anbieter sollen Alterseinstufungen freiwillig und selbständig vornehmen. Beim zweiten Blick taucht dann aber die Sorge auf, dass es schon bald eine Flut an unterschiedlichen Kennzeichnungen geben wird - jeder Anbieter kocht dann sein eigenes Süppchen.  Eine andere Möglichkeit: Jedes Browser-Game wird es auch auf DVD geben. Die Auflage von eins reicht da aus, um dieses Spiel durch die USK einordnen zu können. Und diese Einordnung wird dann für das gleiche Spiel im Web übertragen. Man hätte es auch leichter haben können.

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