Novell kommt nicht in Schwung

Donnerstag, 7. Dezember 2006 um 00:00

Analysten hatten im Vorfeld zwar mit Einnahmen von 251,4 Mio. Dollar, aber nur mit einem Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2006 meldet Novell einen Umsatzrückgang auf 0,96 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,04 Mrd. Dollar in 2005. Der Gewinn brach auf 31,6 Mio. Dollar oder neun US-Cent je Aktie ein, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 378,2 Mio. Dollar zu Buche stand. Die Barreserven summierten sich Ende Oktober auf insgesamt 1,5 Mrd. Dollar, nach 1,3 Mrd. Dollar im Vorquartal.

Markt und Wettbewerb

Novell galt bereits in den frühen 90er Jahren als potentieller Microsoft-Konkurrent, welcher dem Softwaregiganten durch seine Softwarelösungen Marktanteile abnehmen wollte. Doch Novell konnte sich nur in Nischenmärkten gegen den Redmonder Branchenriesen behaupten, wie zum Beispiel mit seinem Betriebssystem für Netzwerkserver NetWare. Mit der Übernahme von SuSE steht Novell nunmehr auch in direkter Konkurrenz zum Branchenprimus Red Hat.

Novells Service- und Beratungsgeschäft steht daneben auch im direkten Wettbewerb zu IBMs IT-Servicearm, welcher weltweit als führend gilt. Daneben bietet auch Sun Microsystems entsprechende Software zum Management von komplexen Netzwerken und Serverarchitekturen an. Durch seine Tochter Volera begibt sich Novell in Konkurrenz zu anderen Technologieanbietern, wie Akamai und Inktomi. Durch die hinzu gekaufte SilverStream Software will Novell künftig auch den Spezialisten für Application Server und Software BEA Systems Marktanteile abringen.

Ausblick

Vorausblickend auf das laufende Fiskaljahr 2007 stellt Novell einen Umsatz zwischen 945 und 975 Mio. Dollar in Aussicht und bleibt damit hinter den Schätzungen der Analysten zurück, die zunächst mit Einnahmen von 1,0 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2008 erwarten Analysten aber wieder steigende Einnahmen. Die Umsätze sollen dabei auf 1,03 Mrd. Dollar klettern, wobei hierbei ein Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie erwartet wird.

Für das laufende Januarquartal kalkulieren Investmentbanker mit einem Umsatzrückgang auf 244,7 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von vier US-Cent je Anteil.

Bewertung

Novell-Anteile wurden nach den jüngsten Zahlen deutlich schwächer bei rund 6,0 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von etwa zwei Mrd. US-Dollar für den amerikanischen Netzwerk- und Linuxspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2008 auf 26 sinken würde. Insgesamt wird Novell mit dem zweifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Credit Suisse First Bosten (CSFB) nahmen den starken Kursanstieg im November zum Anlass, um Novell-Aktien von „neutral“ auf „underperform“ herabzustufen. Die Analysten reduzieren dabei ihr Kursziel für das Papier von 8,0 auf 6,0 Dollar. Die Wertpapierexperten verweisen vor allem auf den Einmaleffekt der Microsoft-Zahlungen in Höhe von 308 Mio. Dollar. Diese Transaktion könnte Novells Marktstellung in der Open Souce Community negativ beeinträchtigen, glauben die CSFB-Experten.

Im Hause Jefferies & Co bleibt man auch nach den eher enttäuschenden Quartalszahlen weiter optimistisch und stuft Novell-Anteile weiter mit „kaufen“ ein. Allerdings nehmen die Jefferies-Experten ihr Kursziel für das Papier von 8,0 auf 7,0 Dollar zurück.

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