Nokias Zukunft wird bei Netzwerk- und Location-basierte Services gesehen

Mobilfunk, Netzwerk und Services

Freitag, 5. Juli 2013 um 13:53

Im Bereich Devices & Services musste der Lumia-Produzent Nokia zum wiederholten Male einen Umsatzeinbruch hinnehmen. Im Jahresvergleich sank der Umsatz um 32 Prozent auf 2,89 Mrd. Euro, während das operative Ergebnis (EBIT) eine Verbesserung von minus 218 Mio. Euro im ersten Quartal 2012 auf minus 42 Mio. Euro im nun abgeschlossenen Quartal vollzog. Die operative Marge verbesserte sich damit von minus 5,1 Prozent auf minus 1,5 Prozent. Der Geschäftsbereich Here verzeichnete einen Umsatzrückgang von 22 Prozent auf 216 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich ebenfalls. Es sank von minus 94 Mio. Euro im ersten Quartal 2012 auf nun minus 97 Euro. Die operative Marge rutschte von minus 33,9 Prozent auf minus 44,9 Prozent. Lediglich das Netzwerkausrüster Joint-Venture mit der Siemens AG, Nokia Siemens Networks (NSN), konnte aufgrund umfassender Restrukturierungsbemühungen eine positive Marge von 0,1 Prozent erzielen (Vorjahr: minus 34,1 Prozent). Der Umsatz sank hier um fünf Prozent auf 2,80 Mrd. Euro.

Nokia erwartet im Bereich Devices & Services (Non-IFRS) für das zweite Quartal 2013 negative operative Margen von rund zwei Prozent, plus oder minus vier Prozentpunkte. Der Absatz der Lumia Serie soll dabei im zweiten Quartal 2013 sequentiell gegenüber dem ersten Quartal 2013 um mehr als 27 Prozent steigen. Nokia will zudem im Bereich Devices & Services die operativen Kosten auf jährlich rund drei Mrd. Euro bis Ende 2013 senken.

Markt und Wettbewerb

Marktforscher gehen davon aus, dass in 2013 mehr als 1,8 Milliarden Handys weltweit verkauft werden, darunter mehr als 800 Millionen Smartphones. Nokia wurde von Samsung Electronics als weltweit führender Handy-Hersteller von der Spitze im Weltmarkt verdrängt. Im Smartphone-Markt spielt Nokia mit seinen Windows Phone basierten Modellen bisher keine große Rolle. Hier ist inzwischen Apple an den Finnen vorbeigezogen. Gleiches gilt für Google mit seinem Android-System.

Weitere Konkurrenten sind BlackBerry, Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben, womit der südkoreanische Anbieter sowohl auf dem Handy- als auch auf dem Smartphone-Markt die Nummer eins ist.

Motorola sieht sich inzwischen mit seinen Android-basierten Modellen wieder auf Erfolgskurs. Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Android-basierten Modellen im Mobilfunkmarkt eine Aufholjagd.

Daneben steht Nokia im Wettbewerb mit der kanadischen BlackBerry. Die Kanadier wollen mit BB10-basierten Geräten eine Aufholjagd starten. Mit seiner NSN-Sparte konkurriert das Unternehmen gegen andere Telekomausrüster aus China wie Huawei und ZTE.

Ausblick

Bis zu 500 Mio. Euro will man bei Nokia im Geschäftsjahr 2013 mit dem Geschäftsbereich IP einnehmen. Nokia und Nokia Siemens Networks erwarten für das zweite Quartal 2013 zusammen eine positive operative Marge (Non-IFRS) von rund fünf Prozent, plus oder minus vier Prozentpunkte.

Analysten erwarten bei Nokia für das laufende Jahr 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis. Im nachfolgenden Jahr 2014 soll dann ein Nettogewinn von 0,15 Euro je Aktie zu Buche stehen.

Bewertung

An der New Yorker Börse schnupperten Nokia-Aktien zuletzt wieder an der Marke von 4,0 US-Dollar. In Xetra-Handel wurden Nokia-Anteile zuletzt bei 3,10 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 14,7 Mrd. US-Dollar für den finnischen Mobiltelefonhersteller ergibt. Nokia sieht sich in einer typischen Turnaround-Situation. Mit Hilfe von Windows Phone und seinen Lumia-Modellen will Nokia wieder in die Gewinnzone zurück.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause JPMorgan Chase & Co stuften Nokia-Aktien zuletzt von „untergewichten“ auf „übergewichten“ nach oben. Die US-Investmentbanker begründen den Schritt damit, dass Nokia im Smartphone-Geschäft einen Turnaround herbeiführen könne.

Die Analysten bei Goldman Sachs bekräftigten dagegen zuletzt nochmals ihre Verkaufsempfehlung für Nokia-Aktien. Eine andere Meinung vertreten die Analysten im Hause Oppenheimer, die Nokia-Aktien mit „übergewichten“ bewerten.

Bei der Societe Generale empfiehlt man Nokia-Aktien weiter zum Kauf. Die Analysten der Citigroup stehen Nokia-Aktien dagegen weiterhin nur „neutral“ gegenüber, wobei die Analysten lediglich ein Kursziel von 2,55 Euro für die Papiere sehen.

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Meldung gespeichert unter: Nokia, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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