Nokia will mit Innovationen punkten

Das gute Weihnachtsgeschäft bescherte Nokia einen Rekordabsatz von 133,5 Millionen Mobiltelefonen, ein Zuwachs von 27 Prozent. Der Erfolg in Asien wird aber etwas durch den um sechs Euro auf 83 Euro gesunkenen Durchschnittspreis der Telefone getrübt. Nokia verfügt bei Mobiltelefonen nach eigenen Angaben über einen weltweiten Marktanteil von 40 Prozent.

Das Jahr 2007 beendet Nokia als Marktführer mit einem geschätzten Marktanteil von rund 40 Prozent und distanziert damit seine Rivalen Samsung, Motorola, Sony Ericsson und LG deutlich.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren. Inzwischen will Motorola seine defizitäre Mobilfunksparte abspalten.

Neben den Südkoreanern mischen inzwischen auch Sanyo und LG Electronics mit eigenen Modellen am Mobilfunkmarkt mit. Vor allem mit neuen Kamera-Handys wollen die Asiaten den etablierten Mobilfunkern Marktanteile streitig machen.

Auch chinesische Anbieter wie Ningbo Bird versuchen ihren Marktanteil zu verteidigen. Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson konnte in den letzten Jahren ebenfalls weiter Marktanteile gewinnen und mit eigenen Musik-Handys punkten. Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen bis Ende 2008 insgesamt zehn Mio. iPhones weltweit verkaufen.

Nokia will im Jahr 2008 mit einer massiven Produktoffensive dem Kundenschwund in den USA begegnen. Sechs bis zwölf neue Telefone für den US-Mobilfunkmarkt sind in Planung.

In den USA rechnen US-Investmentbanker mit einem Umsatz von 86,7 Mrd. US-Dollar im laufenden Jahr. Der Nettogewinn soll sich in 2008 bei 2,56 Dollar je Aktie bewegen. Im nachfolgenden Jahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 93,4 Mrd. Dollar gerechnet, während sich der Nettogewinn auf 2,84 Dollar je Anteil summieren soll.

Zuletzt wurden Nokia ADR-Anteile bei 33,73 Dollar an der New Yorker Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 130 Mrd. US-Dollar für den finnischen Mobilfunkkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird Nokia mit dem 1,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Oppenheimer & Co stuften Nokia-Anteile Mitte März von „perform“ auf „outperform“ nach oben. Dabei sehen die Oppenheimer ein Kursziel von 40 Dollar für den Wert.

Optimistische Töne kamen zuletzt auch aus dem Hause Lehman Brothers. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Einschätzung „übergewichten“ und hoben ihre Gewinnschätzungen für die Papiere an. Allerdings nahmen die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 41 auf 40 Dollar leicht zurück. Die Analysten verwiesen unter anderem auf den robusten Handy-Markt und die Marktanteilszugewinne von Nokia.

Die Experten bei Davenport & Company stuften Nokia-Papiere unmittelbar nach den Zahlen für das vierte Quartal von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Gleichzeitig hoben die Davenport-Experten ihr Kursziel für den nochmals leicht von 42 auf 45 Dollar an. Nokia habe vor allem von seinem Handy- und Netzwerk profitiert, so die Analysten. Zudem verwiesen die Davenport-Experten auf das angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Wert von 7,0 Mrd. Dollar. Auch die Davenport-Experten gehen davon aus, dass der weltweite Handy-Markt in 2008 nur um zehn Prozent wachsen wird.

Auch die Analysten des Hauses Credit Suisse meldeten sich Anfang April zu Wort und bewerten Nokia-Anteile weiterhin mit „outperform“. Die Analysten führen den Titel auf der „Europe Focus List“ und sehen ein Kursziel von 30 Euro für den Wert. Trotz einiger negativer Nachrichten aus dem Zulieferbereich, halten die Analysten aufgrund der positiven Gewinndynamik an ihrer Empfehlung fest.