Nokia - vom Jäger zum Gejagten

Freitag, 17. April 2009 um 13:21

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von 18 Prozent zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und fiel daraufhin deutlich zurück.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit eigenen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola verdrängt.

Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson versucht mit eigenen Musik-Handys zu punkten. Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone inzwischen auch den Massenmarkt erobern.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der jüngst erst ein neues Touchscreen-Smartphone ins Rennen geschickt hat. Mit dem G1-Handy und dem offenen Betriebssystem Android versucht auch Google mit Hilfe seiner Partner T-Mobile und HTC im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Daneben rechnet sich auch Palm mit dem Palm Pre Chancen im Smartphone-Markt aus.

Ausblick

Für das laufende zweite Quartal rechnet Nokia mit einem Absatz bei Mobiltelefonen auf dem Niveau des ersten Quartals. Im Gesamtjahr 2009 geht Nokia von einer sinkenden Nachfrage aus. Insgesamt wird ein Absatzrückgang um rund zehn Prozent unter gegenüber 2008 erwartet.

Insgesamt rechnen Analysten für das Jahr 2009 bei Nokia im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,67 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2010 auf 0,89 Euro je Anteil steigen soll. Für 2011 wird dann mit einem weiteren Gewinnanstieg auf 1,05 Euro je Aktie kalkuliert.

Bewertung

Nokia-Papiere präsentierten sich zuletzt freundlich bei 11,25 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 42 Mrd. Euro für den weltweit führenden Handy-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17.

Im Analystenlager bewertet man die jüngsten Zahlen von Nokia unterschiedlich. SEB-Analystin Oana Floares bleibt weiter zurückhaltend und stuft die Papiere mit „under review“ ein. Die Analystin verweist unter anderem auf den starken Absatzeinbruch in Lateinamerika, wo der Absatz um 50 Prozent eingebrochen sei. Auch in Europa sei der Absatz um 36 Prozent zurückgegangen. Eine positive Entwicklung weist Nokia dagegen in China auf, wo der Absatz um 39 Prozent zulegt habe. Negativ machten sich auch die gesunkenen Durchschnittspreise bemerkbar. Neben den Fundamentalzahlen führen die Analysten auch die negative charttechnische Entwicklung an, wonach sich Nokia-Aktien immer noch in einem Abwärtstrend befinden. Insgesamt bleiben die Analysten zurückhaltend und unterziehen das bisherige Kursziel von 9,0 Euro einer Überprüfung.

Im Hause Banc of America Securities-Merill Lynch ist man dagegen zuversichtlich und empfiehlt Nokia-Papiere weiterhin zum Kauf. Die Analysten begründen ihre Kaufempfehlung damit, dass Nokia beim bereinigten Ergebnis die Markterwartungen übertroffen habe. Die Analysten sehen insgesamt sinkende Risiken im Bezug auf weiter rückläufige Gewinnmargen und halten an ihrem Kursziel von 13 Euro für Nokia-Aktien fest.

Bei der Landesbank Berlin rät man Anlegern Nokia-Aktien weiterhin zu halten. Zum einen seien die Quartalszahlen enttäuschend ausgefallen, zum anderen teilen die Analysten den aufkeimenden Optimismus hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung nicht. Dabei verweisen die Analysten auf den fehlenden Ausblick sowie auf den rückläufigen Absatztrend bei Mobiltelefonen. Positiv vermerken die Analysten die Position von Nokia im Smartphone-Marktsegment, wo die Finnen gut aufgestellt seien. Für das Unternehmen sprechen auch die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen sowie die soliden Liquiditätsreserven.

Bereits im Vorfeld der Zahlen meldeten sich die Analysten bei der Société Générale zu Wort. Die Analysten raten Anlegern weiterhin zum Verkauf von Nokia-Aktien, wobei die Analysten von einem weiteren Kursrückgang ausgehen und lediglich ein Kursziel von 7,0 Euro für die Papiere sehen.

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Meldung gespeichert unter: Nokia, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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