Nokia und Siemens verhandeln über neuen Partner

Entsprechende Spekulationen erhielten dann Anfang August 2010 wieder neue Nahrung. Seinerzeit hatte es bereits Medienberichte gegeben, nach denen Nokia und Siemens auf der Suche nach einem Investor für Nokia Siemens Networks waren. Seinerzeit hieß es, dass rund ein Drittel der Anteile zur Disposition stünden. Als potentielle Kaufkandidaten wurden Silver Lake Partners, TPG, Blackstone, Bain Capital sowie KKR namentlich genannt. Die mögliche Kaufsumme soll sich in der Region von einer Mrd. US-Dollar bewegen. Dabei stehe, so damalige Meldungen, der Plan, einen Investor mit ins Boot zu holen, im Zusammenhang mit der Übernahme des Netzwerkgeschäftes von Motorola. Zum einen will der Kaufpreis von insgesamt 1,2 Mrd. US-Dollar für den Motorola-Deal aufgebracht werden, zum anderen dürfte die Übernahme Nokia Siemens Networks für potentielle Anleger attraktiv gemacht haben.

Nun meldete die Financial Times am Wochenende, dass führende Manager von Nokia und Siemens die bisher nur als Gerüchte existierenden Meldungen um eine Partnersuche bestätigt hätten. Allerdings wiesen beide Unternehmen darauf hin, dass man keinen Ausstieg aus dem Joint Venture plane, sondern vielmehr mit einem Investor eine dritte Partei ins Boot holen werde. Gleichzeitig wiesen Nokia und Siemens darauf hin, dass man die langfristigen Wachstumsaussichten für Nokia Siemens Networks durchaus positiv einschätze. Der Markt für Telekommunikationsequipment zeige Erholungstendenzen, ein Turnaround für NSN wird für Ende 2013 erwartet. Welche Interessenten es für einen Einstieg bei Nokia Siemens Networks gibt, ließen beide Partner indessen offen. Der Joint Venture-Vertrag von Nokia und Siemens läuft noch bis zum Jahr 2013. Um den Kontrakt vorzeitig auflösen zu können, müsste jedes Unternehmen einen Käufer für den eigenen Anteil finden oder aber einen Interessenten, der direkt das ganze Joint Venture auf einmal übernimmt. In dieser Regelung fußt nun vermutlich auch die Suche nach einem Investor. (kat/haz/rem)