Nokia: Turnaround gerät ins Stocken

Smartphones

Dienstag, 23. April 2013 um 13:50

Im Bereich Devices & Services musste der Lumia-Produzent Nokia zum wiederholten Male einen Umsatzeinbruch hinnehmen. Im Jahresvergleich sank der Umsatz um 32 Prozent auf 2,89 Mrd. Euro, während das operative Ergebnis (EBIT) eine Verbesserung von minus 218 Mio. Euro im ersten Quartal 2012 auf minus 42 Mio. Euro im nun abgeschlossenen Quartal vollzog. Die operative Marge verbesserte sich damit von minus 5,1 Prozent auf minus 1,5 Prozent. Der Geschäftsbereich Here verzeichnete einen Umsatzrückgang von 22 Prozent auf 216 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich ebenfalls. Es sank von minus 94 Mio. Euro im ersten Quartal 2012 auf nun minus 97 Euro. Insgesamt konnte Nokia das Quartal mit Barreserven von 4,5 Mrd. Euro beenden.

Markt und Wettbewerb

Marktforscher gehen davon aus, dass in 2013 mehr als 1,8 Milliarden Handys weltweit verkauft werden, darunter mehr als 800 Millionen Smartphones. Nokia wurde von Samsung Electronics als weltweit führender Handy-Hersteller von der Spitze im Weltmarkt verdrängt. Im Smartphone-Markt spielt Nokia mit seinen Windows Phone basierten Modellen bisher keine große Rolle. Hier ist inzwischen Apple an den Finnen vorbeigezogen. Gleiches gilt für Google mit seinem Android-System.

Weitere Konkurrenten sind BlackBerry, Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben, womit der südkoreanische Anbieter sowohl auf dem Handy- als auch auf dem Smartphone-Markt die Nummer eins ist.

Motorola sieht sich inzwischen mit seinen Android-basierten Modellen wieder auf Erfolgskurs. Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Android-basierten Modellen im Mobilfunkmarkt eine Aufholjagd.

Daneben steht Nokia im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der Anfang 2013 mit BlackBerry 10-basierten Geräten eine Aufholjagd starten will. Mit seiner NSN-Sparte konkurriert das Unternehmen gegen andere Telekomausrüster aus China wie Huawei und ZTE.

Ausblick

Nokia erwartet im Bereich Devices & Services (Non-IFRS) für das zweite Quartal 2013 negative operative Margen von rund zwei Prozent, plus oder minus vier Prozentpunkte. Der Absatz der Lumia Serie soll dabei im zweiten Quartal 2013 sequentiell gegenüber dem ersten Quartal 2013 um mehr als 27 Prozent steigen. Nokia will zudem im Bereich Devices & Services die operativen Kosten auf jährlich rund drei Mrd. Euro bis Ende 2013 senken.

Die operative Kosten und Produktions-Overheads sollen beim Telekommunikationsausrüster Nokia Siemens Networks bis Ende 2013 um mehr als eine Mrd. Euro gegenüber dem Jahr 2011 gesenkt werden. Bei Mobile-Geräten erwartet Nokia auch im laufenden zweiten Quartal 2013 weiterhin Verluste.

Analysten rechnen bei Nokia für das laufende Jahr 2013 mit einem Nettogewinn von 0,03 Euro je Aktie, der im nächsten Jahr 2014 auf 0,21 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

Nokia-Aktien präsentierten sich zuletzt fester bei 3,15 US-Dollar an der New Yorker Börse, in Frankfurt wurden Nokia-Aktien zuletzt bei 2,37 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 8,9 Mrd. Euro für den ehemaligen Mobilfunk-Marktführer ergibt. Nokia befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation. Das neue Lumia-Telefone versucht Nokia den Absatzeinbruch von Feature-Telefonen aufzufangen.

Die Analysten bei RBC Capital Markets reduzieren das Kursziel für Nokia-Aktien von 5,00 auf 4,50 US-Dollar. Die RBC-Experten stufen das Papier derzeit mit „sector perform“ ein.

Im Hause Nomura reduziert man das Nokia-Kursziel von 3,20 auf 2,50 Euro. Nokia sei nach wie vor stark von seinem Feature-Phone-Geschäft abhängig. Dieses Geschäft dürfte in 2015 nur noch 148 Mio. Euro zum Bruttogewinn beisteuern, die Zukunft liege aber in der Hand der Lumia-Telefone.

Bei Canaccord Genuity senkt man ebenfalls sein Kursziel für Nokia-Aktien auf 3,50 US-Dollar, wobei die Analysten die Papiere aktuell mit „halten“ bewerten.

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Meldung gespeichert unter: Nokia, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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