Nokia - Patenstreit überschattet Wachstum

Dienstag, 13. Juni 2006 um 00:00

Der Nettogewinn kletterte um 21 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro oder auf 0,25 Euro je Aktie, nach einem Plus von 863 Mio. Euro oder 0,19 Euro je Anteil im Jahr vorher. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 9,0 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,21 Euro je Aktie kalkuliert.

Markt und Wettbewerb

Weltweit bleibt Nokia bleibt auch in 2006 weiter Marktführer mit einem geschätzten Marktanteil von rund 35 Prozent und distanziert damit Motorola, Samsung, LG und BengQ deutlich.

Als Nummer zwei der Branche gilt nach wie vor der US-Mobilfunker Motorola mit einem geschätzten Marktanteil von rund 21 Prozent. Nachdem Abgang von Christopher Galvin soll der ehemalige Sun-Chef Ed Zander das Ruder übernehmen. Motorola verlor zuletzt seine marktführende Position in China und musste diese an Nokia abtreten. Gleichzeitig sieht sich Motorola unter Druck durch Samsung.

Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung konnte sich im Mobilfunkmarkt an die dritte Position vorschieben. Neben den Südkoreanern mischen inzwischen auch Sanyo und die LG Electronics mit. Vor allem mit neuen Kamera-Handys wollen die Asiaten den etablierten Mobilfunkern Marktanteile streitig machen. Auch chinesische Anbieter, wie Ningbo Bird versuchen ihren Marktanteil zu verteidigen. Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson konnte in den letzten Jahren ebenfalls weiter Marktanteile gewinnen.

Ausblick

Für das laufende Juniquartal rechnen Analysten mit Einnahmen von 11,7 Mrd. US-Dollar bzw. mit Einnahmen von rund 9,3 Mrd. Euro. Der Nettogewinn soll sich dabei auf rund 30 US-Cent je Aktie bzw. rund 0,24 Euro je Aktie summieren.

Für das laufende Gesamtjahr 2006 halten Analysten einen Jahresumsatz von 49,3 Mrd. Dollar bzw. mehr als 39 Mrd. Euro für erreichbar. Dabei wird ein Nettogewinn von 1,31 Dollar je Aktie bzw. mit einem Nettogewinn von 1,04 Euro je Aktie kalkuliert.

Im nachfolgenden Jahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 53,4 Mrd. Dollar bzw. 42,4 Mrd. Euro klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht. Dabei wird mit einem Gewinnanstieg auf 1,49 Dollar je Aktie bzw. 1,18 Euro je Anteil gerechnet.

Bewertung

Infolge der allgemeinen Abwärtsbewegung wurden auch Nokia-Anteile zuletzt schwächer bei 19,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 80 Mrd. Dollar für den weltgrößten Handy-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15, welches für das nachfolgende Jahr 2007 auf 13 sinken würde. Insgesamt wird Nokia mit dem 1,6fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Die Analysten des Hauses RBC Capital Markets bekräftigten Ende Mai nochmals ihr „outperform“ Rating für Nokia-Anteile, wobei die RBC-Experten ein Kursziel von 24 US-Dollar für den Wert sehen. Die Analysten begründen ihren Optimismus mit einer anhaltend gesunden Nachfrage nach den Modellen 1600, 1110 und 2600 in den Schwellenmärkten. Zwar könnten die durchschnittlichen Verkaufspreise in den nächsten Wochen sinken, allerdings sei der Effekt auf die Geschäftsergebnisse aufgrund der starken Zunahme der N70-Verkaufserlöse schwer einzuschätzen, so die Analysten. Die Analysten nehmen ihre Gewinnschätzungen für das laufende Quartal leicht auf 0,25 Euro/Aktie in Bezug auf die gestiegenen Marketingkosten zurück.

Zuversichtlich ist man nach wie vor auch im Hause Prudential Financial. Analyst Inder Singh bekräftigt nochmals seine Empfehlung „übergewichten“ für Nokia-Anteile, wobei der Analyst sein Kursziel für Nokia-Papiere von 22 auf 24 Euro anhob. Singh begründet seinen Optimismus mit der guten Position Nokias im WCDMA-Markt, wobei die Finnen auch die Gewinnschätzungen im ersten Quartal deutlich übertreffen konnten.

Auch im Hause Merrill Lynch empfiehlt man Nokia-Aktien weiterhin zum Kauf. Die Analysten gehen davon aus, dass Nokia seinen Nettogewinn von 0,83 Euro pro Aktie im vergangenen Jahr auf 1,65 Euro im Jahr 2008 steigern kann. Verbesserung bedürfe noch die Einheit „Enterprise Solutions“, wo das Unternehmen derzeit noch rote Zahlen schreibe. Im vergangenen Jahr setzte die Sparte erst eine Mrd. Euro um. Die Analysten gehen aber davon aus, dass diese Einheit ihre Erlöse bis 2008 auf sechs Mrd. Euro steigern und einen Gewinnbeitrag von 0,22 Euro/Aktie erwirtschaften kann.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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