Nokia kämpft mit zwei Baustellen

Freitag, 16. Oktober 2009 um 13:57

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von 18 Prozent zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und fiel daraufhin deutlich zurück.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit eigenen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola verdrängt.

Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson wurde zuletzt von der Krise voll erfasst und schreibt tiefrote Zahlen. Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone inzwischen auch den Massenmarkt erobern.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der jüngst erst ein neues Touchscreen-Smartphone ins Rennen geschickt hat. Mit dem G1-Handy und dem offenen Betriebssystem Android versucht auch Google mit Hilfe seiner Partner T-Mobile und HTC im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Daneben rechnet sich auch Palm mit dem Palm Pre Chancen im Smartphone-Markt aus.

Ausblick

Für das vierte Quartal 2009 rechnet Nokia mit einer Erholung des Absatzes von Mobiltelefonen. Dies sei in erster Linie auf Effekte aus dem Weihnachtgeschäft zurückzuführen. Allerdings geht man in Finnland derzeit nicht davon aus, im vierten Quartal 2009 auch den Marktanteil erhöhen zu können.

Im Gesamtjahr 2009 wird ein Absatz von 1,12 Milliarden Mobilfunkgeräten erwartet, damit läge diese Zahl um sieben Prozent unter dem Ergebnis aus 2008. Hinsichtlich Nokia Siemens Networks geht Nokia von einem Rückgang des Marktanteils auf Gesamtjahressicht aus.

Analysten erwarten für das laufende Jahr 2009 im Schnitt einen Nettogewinn von 0,58 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 soll der Nettogewinn dann auf 0,76 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nokia-Papiere reagierten zuletzt mit einem kräftigen Kursrückgang auf die vorgelegten Zahlen und gaben an der New Yorker Börse um über elf Prozent auf 13,7 US-Dollar nach. In Frankfurt wurden die Papiere zuletzt etwas freundlicher bei 9,15 Euro gehandelt.

Die Analysten des Hauses JPMorgan haben Nokia-Aktien nach den Quartalszahlen weiter auf „neutral“ belassen und ihr Kursziel von 10,30 Euro bestätigt. Der Gewinn von 0,17 Euro je Aktie sei durch hohe Abschreibungen bei Nokia Siemens (NSN) belastet worden, heißt es. Zudem belastete der negative Ausblick für das Netzwerkgeschäft, so JPMorgan-Experte Rod Hall in der Branchenstudie. Negativ bewertet Hall auch die Marktanteilsverluste im Smartphone-Geschäft.

Bei der Jyske Bank bekräftigte man unmittelbar vor den Zahlen nochmals seine Kaufempfehlung für Nokia-Anteile. Die Analysten gehen davon aus, dass Nokia an seinen bisherigen Prognosen festhalten wird, wobei die Experten allerdings auch mit einer drastischen Kurskorrektur rechnen.

Bei der US-Investmentbank äußerte man sich nach den Zahlen zum dritten Quartal zurückhaltend und bewertet die Titel weiter mit „market perform“. Die Finnen hätten mit dem Umsatz im dritten Quartal die Markterwartungen erfüllt. Zwar sei der Verkauf von Mobiltelefonen im jüngsten Quartal um sequentiell fünf Prozent gestiegen, jedoch habe Nokia scheinbar Marktanteile im Smartphone-Geschäft verloren. Die für das vierte Quartal geplante Markteinführung neuer Handys könnte die Marktposition der Finnen aber wieder stärken. Auch die dürften die durchschnittlichen Verkaufspreise dann wieder steigen, glauben die Analysten. Für 2010 senken die Analysten ihre Prognose von 0,66 auf 0,65 Euro.

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