Nokia gibt sich konservativ

Mittwoch, 5. Dezember 2007 um 12:42

Der Schwerpunkt des Geschäftes von Nokia verschob sich binnen Jahresfrist in den Asiatisch-Pazifischen Raum. Dort konnte das Unternehmen 29,5 Millionen Geräte absetzen: (2006: 20,9 Millionen). In Europa wurden 29 Millionen Einheiten (2006: 24,8 Millionen) an den Kunden gebracht, womit diese Region nach Verkaufszahlen nur noch an zweiter Stelle steht. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnete der Raum „Mittlerer Osten und Afrika“ mit einem Zuwachs von 45,8 Prozent auf 19,3 Millionen Einheiten. Einzig der amerikanische Raum verzeichnete leichte Rückgänge.

Markt und Wettbewerb

Auch im dritten Quartal 2007 bleibt Nokia Marktführer mit einem geschätzten Marktanteil von rund 38,1 Prozent und distanziert damit seine Rivalen Samsung, Motorola, Sony Ericsson und LG deutlich.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren. Mit dem Razr2 will Motorola den zweiten Platz nunmehr wieder zurückerobern.

Neben den Südkoreanern mischen inzwischen auch Sanyo und LG Electronics mit eigenen Modellen am Mobilfunkmarkt mit. Vor allem mit neuen Kamera-Handys wollen die Asiaten den etablierten Mobilfunkern Marktanteile streitig machen.

Auch chinesische Anbieter wie Ningbo Bird versuchen ihren Marktanteil zu verteidigen. Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson konnte in den letzten Jahren ebenfalls weiter Marktanteile gewinnen und mit seinen Musik-Handys punkten. Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen bis Ende 2008 insgesamt zehn Mio. iPhones weltweit verkaufen.

Insgesamt soll der weltweite Mobilfunkgerätemarkt im laufenden Jahr um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, glaubt man bei Nokia.

Ausblick

In den nächsten zwei Jahren will Nokia seine operative Gewinnmarge im Mobilfunkgeschäft auf 20 Prozent heben. Im Gesamtkonzern soll die operative Marge in diesem Zeitraum auf 16 bis 17 Prozent vom Umsatz steigen. Gleichzeitig bekräftigte Nokia nochmals sein Ziel, seinen Marktanteil von derzeit 39 auf 40 Prozent steigern zu wollen. Gleichzeitig warnt Nokia vor fallenden Durchschnittspreisen, da die Konkurrenz am Markt zunehmen werde.

Für das laufende Geschäftsjahr 2007 rechnen Analysten bei Nokia mit einem Nettogewinn von 1,52 Euro je Aktie. Bei weiter steigenden Einnahmen soll der Nettogewinn im Jahr 2008 dann auf 1,61 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Nokia-Anteile in New York schwächer bei 38,9 Dollar gehandelt. In Frankfurt notierten die Anteile zuletzt uneinheitlich bei 26,5 Euro. Insgesamt ergibt für Nokia damit ein Börsenwert von rund 149 Mrd. US-Dollar. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 16. Gleichzeitig wird Nokia mit dem etwa 2,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Trotz fallender Durchschnittspreise und zurückhaltender Prognosen bekräftigten die Analysten des Hauses Lehman Brothers Anfang Dezember nochmals ihre Empfehlung „übergewichten“. Die Analysten sehen noch etwas Luft für den Nokia-Aktienkurs und setzen ein Kursziel von 41 US-Dollar an.

Auch bei der Deutsche Bank Securities bekräftigte man zuletzt nochmals seine Kaufempfehlung für Nokia-Papiere, wobei die Analysten ein Kursziel von 28 Euro für den Wert sehen. Insgesamt bewerten die Deutsch Banker die Nokia-Ziele für die kommenden Jahre positiv.

Ende November äußerten sich bereits die Analysten des Hauses Bear Stearns positiv über den finnischen Mobilfunkkonzern. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Einschätzung „outperform“ und sehen ein Kursziel von 31 Euro für den Wert. Die Analysten verwiesen auf ein 2008er KGV von 16, womit Nokia weiterhin eine Top-Empfehlung im Telekom-Sektor bleibe. Die Bear Stearns Experten verwiesen insbesondere auf die Dominanz des Unternehmens bei low-cost Handys im Bereich von unter 50 Euro. Damit dürfte Nokia auch seinen Marktanteil in 2008 weiter ausbauen können, so die Analysten.

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