Nokia bricht der Gewinn weg - Anschluss an iPhone & Co verpasst?

Der seit längerer Zeit in der Kritik stehende Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo kommentierte die Zahlen mit den Worten, man habe dennoch Grund optimistisch zu bleiben. Der Mobiltelefon-Markt wachse weltweit immer noch in einem gesunden Tempo. Das Wachstum werde vor allem von weniger reifen Märkten angeführt, auf denen Nokia besonders stark sei. In der Tat kann Nokia mit klassischen Mobiltelefonen ohne Fokus auf mobiles Internet auf Schwellenmärkten punkten. Im Segment der Smartphones, das aktuell von Apples iPhone dominiert wird, haben die Finnen aber den Anschluss verloren.

Kallasvuo kündigte an, man werde das Smartphone-Portfolio einer Runderneuerung unterziehen. Dabei setzt der CEO vor allem auf das Zugpferd N8, Nokias erstes Symbian 3 Gerät. Mit Folge-Geräten will Nokia ein Standbein auf dem High-End-Markt aufbauen, hieß es.

Ob die Kehrtwende bei Nokia noch rechtzeitig kommt, bleibt fraglich. Wie die Marktforscher IDC erklärten, habe das Unternehmen deutlich an Marktanteilen eingebüßt und wachse im Smartphone-Segment signifikant langsamer als Wettbewerber wie Apple, HTC und RIM. Die Preissenkung bei Nokia habe bisher lediglich zu geringeren Umsätzen und Gewinnen geführt.

Für das dritte Quartal geht Nokia davon aus, Im Bereich Devices & Services einen Nettoumsatz zwischen 6,7 Mrd. und 7,2 Mrd. Euro erzielen zu können. Der gesamte Mobilfunkmarkt werde in 2010 gegenüber dem Vorjahr ungefähr zehn Prozent wachsen, so die Prognose von Nokia. Das Unternehmen selber werde davon aber nicht profitieren können. Auch IDC prognostizierte, die kommenden Quartale würden schwierig für die Finnen. Die Verzögerungen bei der Symbian- und MeeGo-Plattform werde die Marktstellung von Nokia weiter schwächen. Derartige Geräte kämen zu spät, um mit dem iPhone 4 und Android mithalten zu können. (hhv/rem)