Nokia bleibt unter Druck - Verkaufsschlager fehlt

Dienstag, 4. Mai 2010 um 13:16

In den vergangenen Quartalen sank der Weltmarktanteil von Nokia kontinuierlich, wobei die Finnen zuletzt wieder Boden verloren und sich mit einem Marktanteil von 36,6 Prozent zufrieden geben mussten. Im lukrativen Smartphone-Markt kam Nokia im ersten Quartal 2010 auf einen Marktanteil von rund 40 Prozent. Damit blieben die Finnen weiter Marktführer vor Rivalen wie Research In Motion, Samsung, Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 22 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und versucht nunmehr mit einer Produktoffensive und Android-basierten Handys Marktanteile zurückzugewinnen.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola hinter sich gelassen.

Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone auch den Massenmarkt erobern. Im Smartphone-Markt wurde Apple zuletzt ein Marktanteil von mehr als 16 Prozent zugeschrieben.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der gleich mehrere neue Touchscreen-Smartphones ins Rennen geschickt hat. Mit dem Nexus One und dem offenen Betriebssystem Android versucht auch Google mit Hilfe seiner Partner T-Mobile und HTC im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Mit der Übernahme von Palm hat sich auch der PC-Hersteller HP im Smartphone-Markt vorgewagt.

Ausblick

Für das laufende zweite Quartal erwartet Nokia in der Sparte Devices & Services Bereich einen Umsatz zwischen 6,7 Mrd. und 7,2 Mrd. Euro. Die operative Marge (Non-IFRS) soll sich dabei zwischen neun und zwölf Prozent einpendeln.

Analysten rechnen bei Nokia für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 13,5 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie. Im laufenden Jahr 2010 sollen die Erlöse bei Nokia auf 56,5 Mrd. Dollar bzw. rund 43 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 0,90 Dollar je Aktie bzw. 0,68 Euro je Aktie klettern.

Im nachfolgenden Jahr 2011 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf dann 60 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn von 1,09 Dollar je Aktie bzw. 0,84 Euro je Aktie.

Bewertung

An der New Yorker Börse wurden Nokia-Aktien nachdem jüngsten Kurseinbruch weiter nachgebend bei 12,11 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 45 Mrd. Euro für den finnischen Mobilfunkkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Im Analystenlager zeigt man sich überwiegend enttäuscht über das jüngste Zahlenwerk, wobei nicht wenige Analysten das Papier zurückstufen. So auch die Experten aus dem Hause RBC Capital Markets, die Nokia-Anteile von „outperform“ auf „sector perform“ zurückstufen. Auch bei der NordLB bleibt man nach den jüngsten Zahlen weiter zurückhaltend und bewertet Nokia-Aktien nur mit „halten“. Die NordLB-Banker verweisen auf die enttäuschenden Zahlen im ersten Quartal 2010, wodurch Nokia die Markterwartungen der Analysten verfehlt habe. Zudem würden die Probleme in der Netzwerksparte NSN weiter anhalten. Zudem würden Wettbewerber im high-end Smartphone-Bereich Nokia weiter distanzieren, heißt es. Desweiteren seien die durchschnittlichen Verkaufspreise weiter rückläufig. Ein Lichtblick seien die steigenden Absatzzahlen in den Schwellenländern.

Auch bei der Citigroup ist man alles andere als zuversichtlich und stuft Nokia-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Die Citibanker haben Nokia auch von ihrer „Most Favoured Stock List“ genommen. Durch die gesenkten Gewinnprognosen haben die Banker ihr Kursziel für den Wert von 13,5 auf 10,6 Euro nach unten revidiert.

Im Hause Sanford C. Bernstein stuft man Nokia-Aktien ebenfalls von „outperform“ auf „market-perform“ zurück. Gleichzeitig senken die Sanford-Experten ihr Kursziel für das Papier von 17,0 auf 14,0 US-Dollar. Die Analysten verweisen darauf, dass die Stabilität der Marktanteile von Nokia wohl überschätzt worden ist. Nur durch neue Produkte könne Nokia den Abwärtstrend stoppen, so der Tenor der Sanford-Analysten.

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Meldung gespeichert unter: Nokia, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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