Nokia bleibt unter Druck - Kassenschlager lässt auf sich warten

Donnerstag, 4. November 2010 um 13:41

Das operative Ergebnis von Nokia verbesserte sich dabei drastisch von 56 Mio. Euro auf 1,19 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg der operativen Marge von 0,2 auf vier Prozent. Das Nettoergebnis verbesserte sich im gleichen Zeitraum hingegen von minus 622 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2009 auf plus 601 Mio. Euro im bisherigen Geschäftsjahr 2010. Entsprechend zeigte sich auch das verwässerte Ergebnis je Aktie mit plus 0,30 Euro gegenüber minus 0,02 Euro deutlich verbessert.

Markt und Wettbewerb

Der gesamte Mobilfunkmarkt soll nach Schätzungen von Marktforschern im laufenden Jahr 2010 um zehn Prozent zulegen. In den vergangenen Quartalen sank der Weltmarktanteil von Nokia kontinuierlich, wobei die Finnen zuletzt weiter an Boden verloren und sich mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent zufrieden geben mussten (Quelle: IDC). Im lukrativen Smartphone-Markt kam Nokia im dritten Quartal 2010 auf einen Marktanteil von rund 33 Prozent (Quelle: Canalys). Damit blieben die Finnen weiter Marktführer vor Rivalen wie Research In Motion, Samsung, Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und versucht nunmehr mit einer Produktoffensive und Android-basierten Handys Marktanteile zurückzugewinnen.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola hinter sich gelassen.

Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone auch den Massenmarkt erobern. Im Smartphone-Markt wurde Apple zuletzt ein Marktanteil von mehr als 15 Prozent zugeschrieben.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der gleich mehrere neue Touchscreen-Smartphones ins Rennen geschickt hat. Mit dem offenen Betriebssystem Android versucht auch HTC im Smartphone-Markt weiter Marktanteile zu gewinnen.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal erwartet Nokia einen Umsatz von 8,2 Mrd. bis 8,7 Mrd. Euro für die Sparte Devices & Services bei einer (Non-IRFS) operativen Marge von zehn bis zwölf Prozent sowie 3,4 Mrd. bis 3,8 Mrd. Euro bei einer entsprechenden Marge von zwei bis fünf Prozent für Nokia Siemens Networks.

Für Nokia geht das Unternehmen von einem leicht sinkenden Marktanteil im Gesamtjahr 2009 aus, während sich der Marktanteil von Nokia Siemens Networks voraussichtlich auf Vorjahresniveau bewegen wird.

Analysten rechnen bei Nokia im laufenden Jahr 2010 mit einem Nettogewinn von 0,74 US-Dollar bzw. 0,56 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2011 dann auf 0,88 Dollar je Aktie bzw. 0,68 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

Nokia-Papiere präsentierten sich zuletzt an der New Yorker Börse uneinheitlich bei 10,58 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 40 Mrd. US-Dollar für den finnischen Mobilfunkkonzern ergibt. An der Frankfurter Börse wurden Nokia-Aktien zuletzt freundlich bei 7,6 Euro gehandelt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die Analysten aus dem Hause Wells Fargo haben zuletzt ihre Beobachtung von Nokia-Aktien wieder aufgenommen und stufen den Wert zunächst mit „market perform“ ein. Die Wells Fargo Banker trauen dem Nokia-Management zu, das Schiff zu drehen. Dies werde allerdings nur langsam gelingen, so die Analysten, die Nokia-Aktien zwischen 10,75 und 11,50 Dollar als fair bewertet sehen. Die Markteinführung der neuen Symbian 3 Smartphones bewerten die Banker als einen Schritt in die richtige Richtung. Durch den intensiven Wettbewerb durch iOS und Android dürfte es Nokia allerdings weiter schwer haben, seine führende Marktposition im weltweiten Smartphone-Markt zu verteidigen. Für 2010 rechnen die Analysten bei Nokia mit einem Jahresumsatz von 55,6 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 0,78 Dollar je Aktie. Im Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 60,5 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 0,89 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Analysten geht.

Bei UniCredit Research fürchtet man, dass die Nachfrage nachdem neuen Nokia-Flagschiff N8 enttäuschen könnte. Die Analysten bewerten Nokia-Aktien daher weiterhin mit „halten“. Die UniCredit-Experten bezweifeln, dass Nokia mit der Konkurrenz in Form von Apple & Co mithalten kann. Das Betriebssystem MeeGo werde sich auf das nächste Jahr verschieben, glauben die Analysten. Für das vierte Quartal dürfte der Absatzerfolg des N8 von entscheidender Bedeutung sein. Insgesamt heben die Analysten ihr 12-Monatskursziel für den Wert von 7,90 auf 8,0 Euro an.

Die Analysten der Londoner Barclays Capital glauben weiter an eine große Zukunft der Finnen und bewerten Nokia-Aktien mit „übergewichten“. Die Londoner Banker verweisen darauf, dass Nokia seinen Durchschnittsumsatz steigern konnte. Hintergrund seien solide Verkaufszahlen des Modells E63. Auch im vierten Quartal sei dank Symbian 3 und dem E63 eine weitere Steigerung der durchschnittlichen Verkaufspreise möglich. Darüber hinaus dürfte sich Budgetkürzungen im Bereich Forschung und Entwicklung im nächsten Jahr positiv auf die Gewinnmargen auswirken. Das Betriebssystem MeeGo dürfte im zweiten Halbjahr 2011 auf den Markt kommen, glauben die Analysten, die ein Kursziel von 14 US-Dollar für Nokia-Aktien sehen.

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