Nintendo geht mit WiiWare in die Online-Offensive

Nintendo sieht sich in dem auf inzwischen 40 Mrd. US-Dollar geschätzten Spielemarkt vor allem im Wettbewerb gegenüber den beiden rivalisierenden Konsolenanbietern Microsoft (Xbox 360) und Sony (PlayStation 3).

Während Sony noch mit seiner PlayStation 2-Reihe den Konsolenmarkt in den letzten Jahren dominierte, gelang Nintendo mit seiner deutlich günstigeren Wii-Konsole und der Ausrichtung auf familienfreundliche Spiele ein Überraschungserfolg. Sony hat inzwischen nachgezogen und will mit seiner PlayStation 3 (PS3) die Krone zurückerobern.

Auch Microsoft sieht sich mit seiner Xbox 360 nachdem Launch der Nintendo Wii unter Druck. Vor allem in Japan verkauft sich die Xbox 360 deutlich schlechter als die Wii. Obwohl Microsoft mit seiner Xbox 360 als erster mit seiner neuen Konsolengeneration auf den Markt war, konnte das Unternehmen seinen „First Mover“-Vorteil nicht nutzen. Ursächlich hierfür waren unter anderem die hohe Defekt- und Reparaturanfälligkeit der Xbox 360, die bei Microsoft zuletzt für hohe Reparaturkosten sorgten.

Im Bereich Spiele sieht sich Nintendo im direkten Wettbewerb mit anderen Softwareanbietern wie mit Square Enix, Ubisoft, Electronic Arts (EA) und andere große Entwicklerstudios.

Der Dividenden-Ausblick für das Geschäftsjahr 2008/2009 sieht einen Anstieg von 8,7 Prozent auf 1.370 Yen vor. Daneben rechnet Nintendo für 2008/2009 nur noch mit einem Umsatzanstieg von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,8 Billionen Yen.

Für das laufende Fiskaljahr 2008/2009 rechnen Analysten im Schnitt mit einem weiteren Gewinnanstieg von 2.829,4 Yen je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009/2010 soll der Gewinn auf 2.950 Yen je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Nintendo-Anteile wurden zuletzt in Frankfurt weiter freundlich bei 360 Euro bzw. 58.000 Yen an der Tokyo Stock Exchange gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 51 Mrd. Euro für Japans führenden Konsolenhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008/2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21.

Die Redakteure der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag äußerten sich bereits zu Jahresbeginn positiv über den Wert und sprachen eine Kaufempfehlung für das Papier aus. Die Redakteure verwiesen insbesondere auf inzwischen über 20 Mio. verkaufte Wii-Konsolen.

Ende April meldeten sich die Experten des Börsenbriefes Asia Investor zu Wort und raten zum Wiedereinstieg in Nintendo-Papiere. Die Redakteure machen einen charttechnischen Ausbruch nach oben aus, nachdem die Anteile von ihrem Hoch im November 2007 um 35 Prozent korrigiert hätten. Zudem dürfte der Gewinn im laufenden Fiskaljahr um 24 Prozent zulegen, verweisen die Redakteure auf den positiven Ausblick. Daneben empfehlen die Börsenbriefexperten eine Absicherung der Position mit Stopp-Loss-Marken bei 315 Euro.

Andere Analysten, wie David Cole von DFC Intelligence, glauben, dass Nintendo insbesondere in Europa seinen Siegeszug fortsetzen wird. Hintergrund ist der bevorstehende Launch von Pro Evolution Soccer 2008 pünktlich zu Fußball-EM in Europa. Das Spiel dürfte die Hardware-Verkäufe in Europa auf ein neues Rekordhoch hieven, ist sich Cole sicher. Als großen Verlierer in Europa macht DFC-Experte Cole die Xbox 360 in Europa aus. Microsoft wird gezwungen sein, die Preise für seine Xbox 360 weiter zu senken, glaub Cole. Auch in Japan sehen Analysten Nintendo mit seiner portablen Spielekonsole Nintendo DS auf der Siegerstraße. Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2011 in rund 89 Prozent aller japanischen Haushalte eine Nintendo DS Konsole zu finden sein wird.