Nexus One: Google wird zum Handy-Verkäufer

Freitag, 8. Januar 2010 um 16:18

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Zudem ist das Nexus One mit einem integrierten GPS- und Wi-Fi-System ausgerüstet, wobei das Smartphone auch einen Kompass, ein Accelerometer, Bluetooth und die besagte 5-Megapixel-Kamera besitzt. Ferner verfügt das Nexus One über eine Spracherkennungsfunktion, mit der sich Nutzer auch dank des Betriebssystems Android 2.1 praktisch via Spracheingabe navigieren können oder aber eine Email via Spracheingabe nutzen können. Mit einem Gewicht von 130 Gramm ist das Telefon relativ leicht. Als einer der Schwachpunkte des Geräts könnte sich der Akku entpuppen. Neben dem Chipsatz muss auch das Display versorgt werden. Mehr als ein paar Stunden Stromversorgung durch den Akku dürfen da nicht erwartet werden - abends muss das Nexus One damit wohl an die Steckdose.

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Gefertigt werden soll das neue Google-Handy vom taiwanesischen Partner HTC, der auch schon beim G1 mitgewirkt hat. Der Verkauf erfolgt ausschließlich über das Internet, wobei das Nexus One ohne Vertrag 529 US-Dollar kosten soll. Über einen 2-Jahresvertrag von T-Mobile ist das Handy für 179 US-Dollar zu haben. In Europa wird das Nexus One zunächst nur in Großbritannien auf den Markt kommen. Im Frühjahr soll das Google-Handy dann aber auch in Deutschland zu haben sein. Google kündigte an, weitere Mobilfunk-Carrier für sein Produkt gewinnen zu wollen. Gleichzeitig sollen in Zukunft weitere Geräte aus dem Hause Google auf den Markt kommen.

Technologisch sticht das Nexus One noch nicht hervor

Die Kollegen vom TecChannel haben das Nexus One getestet und sie kommen zu dem Schluss: „Ja, das Nexus One macht einen ordentlichen Eindruck. Es bietet aktuelle Hardware, ein modernes Betriebssystem und ein durchdachtes Nutzer-Interface. Trotz allem steckt in ihm eigentlich „nur“ ein weiteres HTC-Gerät, insgesamt unterscheidet sich das Google Phone wenig von den anderen HTC Produkten. Das Nexus One ist in der Tat ein solides Smartphone, aber es begründet weder eine neue Technologie-Ära, noch führt es wirklich neue Konzepte ein.“

Auch bei Google dürfte man mit dieser Einschätzung zunächst einmal einverstanden sein. Aber warum wird das Gerät dann überhaupt auf den Markt gebracht? Immerhin zeichnet sich Google in der Regel dadurch aus, ein neues Feld zu bestellen, um dann dort allein zu ernten. Dass man sich auf ein bestehendes Feld begibt, um allenfalls so gut zu sein, wie es andere bereits sind, das passt eigentlich nicht in das Google-Schema. Schaut man sich allerdings an, wie Google die digitale Welt von morgen betrachtet, dann liegt der Schritt in die Mobilität nahezu auf der Hand. Google verfolgt den großen Gedanken, dass es bald keine stationären Computer mehr geben wird - alles findet im Internet statt. Und zwar in der viel beschriebenen Cloud. Dazu braucht es allenfalls Hardware und einen Browser, um auf alles digital zugreifen zu können: Dokumente, Programme, Kommunikation. Das funktioniert auf dem PC- und Laptop-Markt schon ganz formidabel. Als nächstes sind nun die noch mobilen Endgeräte an der Reihe. Und die entwickelt Google dann eben auch selbst, so wie mit Chrome vor gut einem Jahr bereits ein neuer Browser geschaffen wurde, der den Cloud-Gedanken besser mittragen kann als es einem Internet Explorer aus dem Hause Microsoft gelingt. Zudem gibt man sich nur in geringe Abhängigkeiten, wenn man alles in eigenen Händen hält. Genau darum wird es auch gegangen sein, als man entschied, ein eigenes Handy zu entwickeln und zu verkaufen.

Google bastelt an der mobilen Vormachtstellung

Und genau an diesem Punkt steht die aktuelle mobile Welt. Googles Online-Vormachtstellung könnte zu einer gesamten mobilen Vormachtstellung werden, wenn das Nexus One und seine Nachfolgemodelle gekauft werden. Subventioniert Google diese Geräte eines Tages, etwa dadurch dass der Käufer Werbung zulässt, an der Google wiederum verdient, dann kann es eng werden für andere Akteure im Mobilfunkgeschäft. Allen voran wären dann die alten und satten Riesen wie Nokia oder Motorola sowie die Netzbetreiber, deren Erlöse dann nur noch auf den transportierten Daten basieren, betroffen. Wirklich sexy ist das nicht. Weitaus größeres Potenzial wird in den Mehrwerten gesehen. Das hat Apple verstanden und hat ein noch immer elitäres Top-Gerät in Form des iPhones auf den Markt gebracht. Jetzt ist Google dran. Nicht elitär. Dafür massentauglich.

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