Netflix - Übernahmefantasie sorgt für Kurssprung

Netflix steht mit seinem Online-Angebot in direkter Konkurrenz zu Online-Portalen wie YouTube, Amazon.com (Lovefilm) und Hulu.com, nachdem das Unternehmen zunehmend Filme auf Endgeräte wie Web-basierte Fernseher, Konsolen und Mobiltelefone streamt.

Zudem verleiht Amazon.com inzwischen auch Filme online. Durch die Übernahme von Lovefilm durch Amazon.com hat sich die Wettbewerbsituation nochmals verstärkt, nachdem auch Netflix Anfang 2012 in den europäischen Markt (England, Irland, Skandinavien) eingestiegen ist. In Europa ist allerdings die Amazon-Tochter Lovefilm Marktführer.

Weitere Konkurrenten sind unter anderem Apple (Apple TV, iTunes) sowie DirecTV (Blockbuster), Comcast (Xfinity Streampix), Redbox, sowie Google (Google TV).

Für das laufende vierte Quartal erwartet Netflix nunmehr einen Umsatz zwischen 919 und 943 Mio. US-Dollar. Dabei erwartet der Streaming-Spezialist einen Nettoverlust von 13 Mio. US-Dollar oder 23 US-Cent je Aktie bzw. einen Nettogewinn von 2,0 Mio. US-Dollar oder vier US-Cent je Aktie.

Für das laufende Dezemberquartal erwarten Analysten bei Netflix einen Quartalsumsatz von 933,2 Mio. US-Dollar sowie einen Nettoverlust von elf US-Cent je Aktie. Für das laufende Jahr 2012 rechnen Analysten mit einem Jahresumsatz von 3,60 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2013 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf dann 4,09 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,44 Dollar je Aktie.

Nachdem jüngsten Kurssprung präsentierten sich Netflix-Aktien leichter bei 77,69 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,32 Mrd. US-Dollar für den führenden Film-Streaming-Anbieter ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 177.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Morgan Stanley stufen Netflix-Papiere von "gleichgewichten" auf "übergewichten" nach oben und sehen ein Kursziel von 85 US-Dollar für die Papiere. Morgan Stanley Analyst Scott Devitt glaubt, dass die Wall Street den Wettbewerbsdruck durch Amazon.com überschätzt.

Die Analysten aus dem Hause Oppenheimer senkten zuletzt ihr Kursziel für Netflix-Aktien von 100 auf 80 US-Dollar. Die Analysten bewerten das Papier jedoch weiterhin mit "outperform".

Die Analysten aus dem Hause Jefferies Group sehen ein Kursziel von 60 US-Dollar für Netflix-Papiere. Das US-Brokerhaus Goldman Sachs setzt das Kursziel für Netflix-Aktien bei 70 Dollar fest.