Netflix setzt auf Watch Now

Netflix steht mit seinem führenden Online-Angebot in direkter Konkurrenz zu Amerikas größtem Videoverleiher Blockbuster. Die Gesellschaft will mit seiner Online-Plattform FilmCaddy.com zu Netflix aufschließen und mit dem Online-Service Freedom Pass einen vergleichbaren Service aufbauen. Blockbuster betreibt mehr als 8.000 Verkaufsläden in 28 Ländern weltweit. Das Unternehmen verleiht jährlich mehr als eine Mrd. Videos, DVDs und Video-Spiele nicht nur über seine Verkaufsläden, sondern auch über seine Internet-Plattform Blockbuster.com.

Die Nummer zwei hinter Blockbuster, Hollywood Entertainment, setzt ebenfalls auf das Verleihgeschäft, wobei sich das Unternehmen verstärkt auf die Vermietung von Videospielen spezialisiert hat. Die hauseigene Tochter Game Crazy handelt mit gebrauchten und neuen Spielen und bietet diese zum Verkauf über das Internet an. Die Gesellschaft, welche die Internet-Plattform Reel.com betreibt, setzt durch die Übernahme von Buy.com im Vertrieb schwerpunktmäßig auf die Internet-Seite Buy.com.

Die Nummer drei in den USA, Movie Gallery, setzt speziell auf das Videoverleihgeschäft, sowie auf den Verkauf von Videos und Zubehör. Das Unternehmen ist mit mehr als 1.800 Verkaufsniederlassungen in den USA und Kanada vertreten.

Ende 2004 gab auch Amazon.com den Einstieg in das DVD-Verleihgeschäft bekannt. Zudem konkurriert Netflix auch mit Startup-Firmen, wie nut VONGO.

Für das laufende Märzquartal stellt Netflix einen Umsatz von 304 bis 310 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 13 bis 18 US-Cent je Aktie in Aussicht. Netflix will das erste Quartal mit 6,7 bis 7,0 Mio. Kunden abschließen. Analysten kalkulieren im laufenden Quartal mit Einnahmen von 305 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 15 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2007 wird mit einem Jahresumsatz von 1,25 bis 1,3 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 76 bis 83 US-Cent je Aktie kalkuliert. Insgesamt will Netflix auch im laufenden Jahr mehr als zwei Mio. Kunden gewinnen und das Jahr 2007 mit 8,0 bis 8,4 Mio. Kunden abschließend. Bis zum Jahr 2012 soll die Kundenzahl auf 20 Mio. steigen, so das Ziel von Netflix.

Analysten kalkulieren für das laufende Jahr 2007 mit Einnahmen von 1,30 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 80 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2008 erwarten Analysten dann einen weiteren Umsatzanstieg auf 1,6 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,06 Dollar je Aktie.

Netflix-Anteile wurden zuletzt freundlich bei 22,93 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,57 Mrd. Dollar für den führenden amerikanischen Online-DVD-Verleihdienst ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 29, welches im nachfolgenden Jahr 2008 auf 22 sinken würde. Insgesamt wird Netflix mit dem 1,2fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Pali Capital Analystin Stacey Widlitz bezeichnete die Zahlen im jüngsten Quartal als „sehr stark“. Allerdings spiegelt der Ausblick von Netflix für 2007 den Einfluss der aggressiven Marketing-Bemühungen von Blockbuster wider, so die Analystin.

Auch im Hause Roth Capital ist man alles andere als begeistert über die jüngsten Zahlen und den Ausblick. Die Analysten stufen den Wert auf „verkaufen“ nach unten und rechnen mit einem Kursrückgang auf bis zu 20,4 Dollar.

Eine gegenteilige Meinung vertritt man im Hause Cantor Fitzgerald. Die Analysten bekräftigten unmittelbar nach den jüngsten Zahlen nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und heben das Kursziel für Netflix-Papiere von 35 auf 39 Dollar an.