NetApp in der Zwickmühle - Fusion oder selbst zukaufen?

Freitag, 1. Oktober 2010 um 13:42

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen verdiente NetApp im jüngsten Quartal 49 US-Cent je Aktie und übertraf damit die Markterwartungen der Analysten, die im Vorfeld mit Einnahmen von 1,13 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Im vergangenen Quartal erweiterte NetApp unter anderem seine strategische Partnerschaft mit Microsoft. Allerdings warnte NetApp-Finanzchef Steve Gomo vor einem schwächeren Geschäft in Europa. Insbesondere in Südeuropa verfüge man über keine große Präsenz, so der Manager. Zwar sei man in England stark vertreten, jedoch entwickelte sich der Markt zuletzt schwächer. Die Erholung im US-Markt setze sich jedoch langsam, aber weiter fort. Um sich für das weitere Wachstum zu rüsten, stellte NetApp im jüngsten Quartal eine Rekordzahl von 600 neuen Mitarbeitern ein, wodurch das Unternehmen das Quartal mit 9.000 Mitarbeitern beenden konnte.

Markt und Wettbewerb

NetApp gilt hinter EMC als die Nummer zwei im Markt für Speicherlösungen. Mit Hardware-Lösungen erwirtschaftet der Konkurrent EMC den Großteil seiner Umsätze. Aber auch im Softwaregeschäft will EMC weiter Fuß fassen und 30 Prozent der Umsätze erzielen. Zuletzt verstärkte sich EMC durch zahlreiche Zukäufe.

Der Mitbewerber IBM hat inzwischen mit NetApp eine Vertriebsvereinbarung geschlossen. Neben Netzwerkrechnern und Hard- und Softwarelösungen, bietet IBM inzwischen auch entsprechende Speicherlösungen an.

Auch der Computerhersteller Dell agiert inzwischen als Händler in diesem Bereich, wobei die Texaner hauptsächlich EMC-Produkte vertreiben. Darüber hinaus kooperiert Dell im Speichersegment mit dem Softwareriesen Microsoft.

Als weitere Mitbewerber gelten der Hewlett-Packard (Sun Microsystems), aber auch die japanische Hitachi Data Systems sowie Engenio Information Technologies. Im Bereich Speichersoftware steht NetApp im Wettbewerb mit der Symantec-Einheit Veritas Software.

Ausblick

Für das laufende zweite Fiskalquartal 2011 stellt NetApp einen Umsatz von 1,16 und 1,21 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 47 bis 50 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten erwarten für das laufende Oktoberquartal Einnahmen von 1,19 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 49 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2011, welches im April endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 4,91 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,03 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 5,61 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,23 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden NetApp-Aktien deutlich schwächer bei 49,8 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 17,8 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Speichersystemehersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25. Gleichzeitig wird NetApp mit dem 3,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause J.P. Morgan haben NetApp-Aktien zuletzt von ihrer Focus List genommen, nachdem die Papiere das Kursziel der Investmentbanker von 49 US-Dollar überschritten hatten. Dennoch bleiben die Analysten bei ihrer Einschätzung „übergewichten“ und erhöhen das Kursziel für den Wert von 49 auf 58 Dollar. Die J.P. Morgen Banker gehen davon aus, dass NetApp seine Marktanteile weiter verteidigen kann. Allerdings dürften die Gewinnmargen ihren Höhepunkt erreicht haben, glauben die Analysten.

Auch bei Captstone Investment sieht man den Wert weiter positiv und bekräftigt nochmals seine Kaufempfehlung für NetApp-Aktien. Dabei heben die Analysten das Kursziel für das Papier von 55 auf 60 US-Dollar an. NetApp dürfte insbesondere von einem neuen Speichersystem der Mitteklasse (FAS 3200 Series) profitieren, dass im November ausgeliefert werden soll, so die Analysten. Das neue Produkt dürfte das FAS 3100 System ersetzen, welches von NetApp vor zwei Jahren eingeführt wurde.

Optimistisch äußerten sich Ende August bereits die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray, die NetApp-Aktien weiterhin mit „übergewichten“ einstufen. Die US-Investmentbanker heben ihr Kursziel für den Wert von 41 auf 44 US-Dollar an.

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