NetApp holt wieder auf - FlexPod-Geschäft boomt

Speichersysteme

Freitag, 16. November 2012 um 14:05
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(IT-Times) - Der US-Speicherhersteller NetApp konnte im vergangenen Quartal mit positiven Quartalszahlen überraschen. Zugleich erwartet das Unternehmen ein starkes Januarquartal. Analysten und Investoren an der Wall Street sind begeistert, was den NetApp-Aktienkurs um über elf Prozent in die Höhe schnellen lässt.

NetApp (Nasdaq: NTAP, WKN: A0NHKR) hatte wie so viele Hightech-Unternehmen zuletzt mit einem schwierigen Marktumfeld in Europa zu kämpfen, nachdem sich insbesondere der Wettbewerb im Server-Speichermarkt verschärfte.

NetApp stellt zwei neue Mittelklasse-Speicher vor - FlexPod mit 1600 Kunden


Marktbeobachter glauben jedoch, dass NetApp gut für den intensiven Wettbewerb in der Branche gerüstet ist. Zu Monatsbeginn erweiterte das Unternehmen seine FAS3200 Mittelklasse-Speicherplattform um die beiden Systeme FAS3220 und FAS3250.

Anfang November feierte die Cloud-Lösung FlexPod seinen 2. Geburtstag mit über 1.600 Kunden. FlexPod ist eine NetApp-Cisco-VMware Referenz-Architektur, die ein NetApp Speichersystem, ein Cisco Unified Serversystem und Cisco Nexus Switches beinhaltet. Die FlexPod-Lösung zeichnet sich durch eine hohe Skalierbarkeit aus und lässt sich für verschiedene Workloads in virtuellen und nicht-virtuellen Speicherumgebungen optimieren.

Marktbeobachter glauben, dass NetApp mit FlexPod derzeit bessere Geschäfte verzeichnet, als der Konkurrent EMC mit seinen VCE-Lösungen Vblock und VSPEX. Zudem dürfte NetApp von der jüngsten Übernahme von Cloupia durch Cisco profitieren, war Cloupia ein FlexPod Managment-Partner.

NetApp schluckt CacheIQ


NetApp selbst hat sich ebenfalls durch eine Übernahme verstärkt und in die Austin ansässige CacheIQ übernommen. Über finanzielle Details des Zukaufs wurde zunächst nichts bekannt, allerdings dürfte die Übernahme NetApp vor allem auf der technologischen Seite verstärken. CacheIQ hat sich einen Namen gemacht und die erste Inline-Caching Appliance für NAS-Systeme entwickelt.

Die Akquisition dürfte NetApp dabei helfen, das Angebot an Netzwerk-resistenten Caching-Lösungen weiter auszubauen, einem Marktbereich, der angesichts der steigenden Datenflut in Datenzentren an Bedeutung gewinnt. NetApp-Finanzchef Nick Noviello zeigte sich jedenfalls zufrieden mit den Fortschritten im Kundenbereich, wobei der Manager sich überzeugt gibt, dass NetApp zuletzt Marktanteile gewinnen konnte.

Kurzportrait

Die in Sunnyvale/Kalifornien ansässige NetApp gilt als großer Herausforderer des übermächtig erscheinenden Speichergiganten EMC. Als Pionier im Bereich Server-Software und Speicher für Unix- und Windowssysteme konnte sich das Unternehmen in der Vergangenheit bereits einen Namen machen. Der Speicherspezialist bietet jedoch nicht nur entsprechende Hardware, sondern auch Software und Netzwerk-Tools an. Diese basieren auf dem Betriebssystem Data ONTAP. Heute bietet NetApp vor allem zwei Speicherplattformen an: Fabric-Attached Storage (FAS) Speichersysteme und seine E-Series Speichersysteme.

Backup- und Disaster-Recovery-Systeme sollen das Hard- und Softwareangebot von NetApp ergänzen. Im Frühjahr 2004 konnte NetApp die Übernahme von Spinnaker Networks erfolgreich zum Abschluss bringen und damit seine Storage-Grid-Architektur weiter stärken. Mitte 2005 übernahm NetApp den Sicherheitsspezialisten Decru. In 2006 verkaufte NetApp sein NetCache-Geschäft an Blue Coat Systems. Anschließend übernahm NetApp den Softwarespezialisten Topio. Anfang 2008 wurde der Software-Spezialist Onaro aufgekauft. Im Frühjahr 2010 übernahm NetApp den Speichersoftwarehersteller Bycast. Nach der Übernahme von Akorri Networks Anfang 2011, übernahm NetApp die LSI-Sparte Engino für 480 Mio. Dollar. In 2012 schluckte NetApp den Speicherspezialisten CacheIQ.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Europa und Asien. Dabei spielt der europäische und asiatische Markt zunehmend eine stärkere Rolle als Absatzgebiet, während das Unternehmen in der Vergangenheit etwa 70 Prozent seiner gesamten Umsätze durch das US-Geschäft erwirtschaftete. Das Hardwaregeschäft trägt die Mehrheit der Umsatzerlöse, wobei das wachsende Servicegeschäft zuletzt mehr als zehn Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte.

Zu den namhaften Kunden, welche auf Hard- und Software aus dem Hause NetApp setzen, zählen unter anderem der Telekomriese AT&T, Bechtel Group, der Autohersteller Ford, Audi, Verizon als auch Technologiefirmen, wie Cisco Systems und Texas Instruments. Als einer der größten Zulieferer fungiert der Speicherspezialist Xyratex.

Strategische Partnerschaften bestehen unter anderem mit Agfa, Symantec, McData, FileNet und Fujitsu. Mit mehr als 25.000 installierten Systemen weltweit und einem umfassenden Vertriebsnetz ist die Gesellschaft heute in mehr als 70 Ländern weltweit vertreten.

Zahlen

Im vergangenen zweiten Fiskalquartal 2013 konnte NetApp den Umsatz um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,54 Mrd. US-Dollar steigern. Der Nettogewinn schrumpfte um 34 Prozent auf 109,6 Mio. US-Dollar oder 30 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 165,6 Mio. Dollar oder 44 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Meldung gespeichert unter: Speicher, NetApp, Hintergrundberichte, Hardware

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