Nemetschek profitiert vom Trend zu virtuellen Gebäudemodellen

Donnerstag, 8. Juli 2010 um 13:30

Den Perioden Cash-Flow im Geschäftsjahr 2009 bezifferte Nemetschek mit 28,6 Mio. Euro nach 29,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sank im gleichen Zeitraum von 30,4 Mio. Euro auf 23,5 Mio. Euro. Als Grund für den Rückgang nannte das Unternehmen den Abbau von Verbindlichkeiten. Die liquiden Mittel gingen leicht von 23,2 Mio. Euro auf 22,9 Mio. Euro zurück, die Nettoverschuldung der Nemetschek AG liegt aktuell bei 9,3 Mio. Euro nach 26,1 Mio. Euro Ende 2008.

Markt und Wettbewerb

Nemetschek sieht sich in Deutschland und in Europa als Marktführer in der AEC-Branche. Der Markt für Architektur- und Ingenieursoftware war in den vergangenen Jahren stark von der Entwicklung im Baugewerbe abhängig. Viele CAD-Anbieter haben sich daher in den vergangenen Jahren neue Standbeine aufgestellt. So auch die Nemetschek AG, die mit Animations- und Visualisierungslösungen in den Multimedia-Bereich eingestiegen ist. Mit seinem Softwareangebot für die Bauindustrie und Architekten ist Nemetschek heute weltweit die Nummer zwei.

Trotz der Übernahme von Graphisoft durch Nemetschek tummeln sich im CAD-Markt weitere namhafte Anbieter. Hierzu zählt insbesondere die amerikanische Autodesk, die mit seinem Flagschiffprodukt AutoCAD als einer der Weltmarktführer gilt. Durch Zukäufe ist Autodesk in den vergangenen Jahren sukzessive auch in andere Bereiche wie etwa Landschaftsplanung und vor allem im Bereich 3D-Design expandiert. Heute bietet Autodesk auch 3D-Lösungen für die Spiele- und Unterhaltungsbranche an.

Ein weiterer namhafter Wettbewerber ist das Unternehmen Bentley Systems, dass mit seinem Produkt speedikon ebenfall eine bauspezifische CAD-Lösung anbietet. Weitere Mitbewerber sind unter anderem die MWM Software & Beratung GmbH, sowie Softech (Spirit und Avanti) und Architext (AVA & Controlling Software), Intergraph sowie Aveva und Tekla. Die in Istanbul ansässige ideYAPI sieht sich mit seiner ideCAD-Lösung als Marktführer auf dem türkischen AEC-Softwaremarkt.

Ausblick

Nemetschek hielt bislang an seinen Wachstumsprognosen fest, wonach der Umsatz im laufenden Jahr 2010 um drei bis fünf Prozent wachsen soll. Als Wachstumstreiber sieht Nemetschek insbesondere das Lizenzgeschäft im Ausland. Der Gewinn soll dabei überproportional zulegen.

Zudem soll der Zinsaufwand durch Schuldenabbau infolge der Graphisoft-Übernahme weiter sinken und der Jahresüberschuss folglich weiter steigen. Eine detaillierte Gewinnprognose wollte Nemetschek dagegen nicht abgeben.

Analysten rechnen bei Nemetschek mit einem Nettogewinn von 2,03 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2011 auf 2,36 Euro je Aktie klettern soll. Im Jahr 2012 wird dann mit einem Nettogewinn von 2,62 Euro je Aktie gerechnet.

Bewertung

Nemetschek-Aktien präsentierten sich im Frankfurter Xetra-Handel zuletzt weiter freundlich bei 22,30 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 213 Mio. Euro für den europäischen Marktführer von AEC-Lösungen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf.

Das US-Brokerhaus Goldman Sachs steht Nemetschek weiter positiv gegenüber. Die Analysten haben ihr Kursziel für den Wert von 27 auf 34 Euro angehoben und nochmals ihre Kaufempfehlung für das Papier bekräftigt. Die US-Broker sind der Meinung, dass die Prognosen des Managements zu konservativ sind. Goldman Sachs Experte Mohammed Moawalla sieht das Unternehmen auch als Übernahmekandidat.

Auch bei der WestLB glaubt man an weiter steigende Kurse. Die WestLB-Banker bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und sehen ein Kursziel von 36 Euro für das Papier. Die Analysten verweisen darauf, dass Nemetschek hervorragend im ACE-Markt positioniert sei. Aufgrund der steigenden Steuerbelastung senkte WestLB-Analyst Adrian Hopkinson seine Gewinnprognose für 2011 von 3,04 auf 2,78 Euro je Aktie.

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Meldung gespeichert unter: Nemetschek, Hintergrundberichte, Software

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