MySpace, Bebo & Co.: Social Networking als Zukunftsmarkt

Freitag, 11. August 2006 um 00:00

Hier bietet sich gleichzeitig eine ganz neue Plattform, um Werbung zielgerichtet an den Konsumenten zu bringen. Google und MySpace.com wollen nach Wegen suchen, um diese gezielte Ansprache technisch möglich zu machen. Das sich das Ganze am Ende auch finanziell lohnt, zeigt eine Studie des Marktforschungsinstituts eMarketer Research. Bis 2010 soll der globale Werbemarkt in diesem Zweig auf 2,5 Mrd. US-Dollar anwachsen. Für das laufende Jahr werden gerade einmal 350 Mio. Dollar veranschlagt - eine Wachstumsrate, die sich selbst im boomenden Segment der Online-Werbung sehen lassen kann.

Ein offenes Erfolgsgeheimnis

Diese verlockenden Zahlen locken neue Player an. Das international aktive Business-Netzwerk OpenBC zählt inzwischen 1,5 Millionen Mitglieder. Newcomer ist das deutsche Angebot studiVZ.net, das nach eigenen Angaben binnen kürzester Zeit nach dem Launch auf über 300.000 studentische Mitglieder kommt. Die Vorbilder seien Facebook und MySpace.com, heißt es ganz unverblümt auf der Webpräsenz des Start-Ups, das u. a. von zwei Studenten initiiert wurde. Auch Zorpia Ltd. mit Sitz in Hongkong ist dem Ruf des schnellen Wachstums erlegen und will die momentan auf den chinesischen Raum beschränkte Präsenz weltweit ausbauen. Der „Social Network-Krieg hat begonnen“ textete die in Privatbesitz befindliche Gesellschaft diese Woche vollmundig in einer Pressemitteilung. Immerhin, 2005 begrüßte man nach eigenen Angaben drei Millionen neue Nutzer. ITV kaufte zudem FriendsReunited für 120 Mio. Britische Pfund und Viacom soll ein Gebot für Bedo in Erwägung ziehen.

Unaufhaltbarer Zeitgeist


Es gibt aber auch Stimmen, die den Erfolg des Social Networking anzweifeln. In den USA sorgte MySpace.com für negative Schlagzeilen, weil Pädophile das Netzwerk zur Anbahnung von Kontakten mit Minderjährigen missbrauchten. Der generelle Trend der Mediennutzung spricht aber für das Modell. Laut einer Studie der britischen Telekommunikations-Regulierungsbehörde Ofcom nutzt bereits mehr als die Hälfte der Briten zwischen 16 und 24 Jahren mindestens einmal pro Woche entsprechende Online-Angebote. Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit überraschend gewesen sei, hieß es. Auf der Strecke bleiben TV, Radio und Zeitungen. Übrigens: Nur zwölf Prozent der Briten über 35 Jahren nutzten das Social Networking mindestens einmal pro Woche. Klar ist, es handelt sich vor allem um die junge Generation, die eine Affinität für solche Angebote entwickelt, denn sie ist mit dem Internet aufgewachsen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen steigt zudem der Nutzungskomfort, was wiederum interaktive Elemente wie User-Generated-Content attraktiver macht. Das wiederum ist für die Industrie attraktiv, nur Ofcom-COO Ed Richards bringt das Problem der Wirtschaft auf den Punkt: „Es bleibt ganz klar eine große Herausforderung für die Anbieter dieser Seiten, ihre Aktivitäten in profitable Aktivitäten zu verwandeln.“ (ndi/rem)

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