Motorola sucht Weg aus der Krise

Für das vergangene dritte Quartal 2007 meldet Motorola einen Umsatzrückgang auf 8,81 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 10,6 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Dabei brach der Gewinn auf 60 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie ein, nachdem im Jahr vorher noch ein Plus von 968 Mio. Dollar oder 39 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen einmaliger Sonderfaktoren konnte Motorola im jüngsten Quartal einen operativen Gewinn von zwei US-Cent je Aktie erwirtschaften. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 8,81 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie kalkuliert.

Wie Motorola weiter mitteilt, fielen die Erlöse in der Mobilfunkdivision um 36 Prozent, wobei die Einheit einen operativen Verlust von 138 Mio. Dollar auswies. Lichtblick war dabei der RAZR-Nachfolger RAZR 2 - das Handy verkaufte sich im jüngsten Quartal 900.000 Mal. Insgesamt lieferte Motorola im jüngsten Quartal 37,2 Mio. Handys aus und übertraf damit leicht die Erwartungen an der Wall Street.

Der Mobilfunkmarkt wird weiterhin vom finnischen Mobilfunkriesen Nokia kontrolliert, wobei die Finnen zuletzt ihren Marktanteil weiter steigern konnten. Zuletzt kam Nokia auf einen Weltmarktanteil bei Handys von rund 39 Prozent. Auf Rang zwei rangiert Motorola mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent, wobei die Amerikaner zuletzt Marktanteile verloren. Der koreanischen Samsung wird ein Marktanteil von 13,4 Prozent zugesprochen (Quelle: Garnter). Der schwedische Mobilfunkriese Ericsson konnte gemeinsam mit Sony zuletzt Erfolge melden. Vor allem im Bereich Kamera-Handys bietet das Duo eine breite Produktpalette an, wobei auch Sony Ericsson zuletzt leichte Marktanteilsgewinne zugeschrieben wurden.

Auch der Mitbewerber LG ist inzwischen mit von der Partie und konnte sich in den vergangenen Jahren Achtungserfolge erkämpfen. Inzwischen ist auch die japanische Sanyo im Markt für Kamera-Handys mit entsprechenden Modellen präsent. Weitere Mitbewerber sind die chinesischen Anbieter Ningbo Bird und TCL sowie die taiwansche HTC.

Daneben steht Motorola mit seinem Handy-Angebot nunmehr auch in direktem Wettbewerb zu Apples neuem Mobiltelefon iPhone. Auch der Internetspezialist Google hat mit Android eine eigene Mobilfunkplattform angekündigt.

Für das laufende vierte Quartal 2007 gibt man sich bei Motorola zuversichtlich und rechnet mit einem Nettogewinn zwischen 12 und 14 US-Cent je Aktie. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 9,71 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht rechnen Investmentbanker im Schnitt mit Jahreseinnahmen von 36,7 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 39,9 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 70 US-Cent je Aktie steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Zuletzt wurden Motorola-Aktien nachgebend bei 17 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 39 Mrd. US-Dollar für Amerikas führenden Mobiltelefonhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24. Gleichzeitig wird Motorola mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1:1 bewertet.

Die Analysten der Deutschen Bank Securities bekräftigen nach den jüngsten Quartalszahlen nochmals ihre Kaufempfehlung für Motorola-Papiere. Die Deutsch Banker hoben dabei ihr Kursziel leicht von 21 auf 22 Dollar an.

Die Analysten des Hauses Kaufman Bros bekräftigten nach den vorgelegten Zahlen ebenfalls nochmals ihre Kaufempfehlung für Motorola-Aktien. Die Kaufman-Experten sind dabei etwas optimistischer für Motorola-Aktien und erwarten einen Kursanstieg auf 25 Dollar.

Im Hause Oppenheimer hat man nach den jüngsten Zahlen ebenfalls seine Meinung geändert und stuft Motorola-Papiere von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Dabei sehen die Oppenheimer-Experten ein Kursziel von 23 Dollar für die Papiere.